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Brasilien 2002


Im Januar/Februar 2002 verbrachte ich drei Wochen in Brasilien. Hier ist meine Reiseroute:

16.01.02 Abflug von Düsseldorf. Über Frankfurt und Sao Paulo ging es nach Salvador.

17.01.02 Nachmittags landete ich in Salvador. Julia, die 5 Monate in Brasilien gearbeitet hat, holte mich am Flughafen ab. Wir hatten noch Zeit, schnell etwas zu essen, dann mußten wir schon zum Busbahnhof (Rodoviária), denn um 18 Uhr ging es weiter nach Bacabal im Bundesstaat Maranhao. Für ca. 103 Real (Kurs zu der Zeit etwa 1€ = 2,10 R$) bekamen wir einen Platz in einem bequemen Reisebus für die ca. 27stündige Fahrt.

18.01.02 Abends kamen wir endlich in Bacabal an. Meinolf, ein Bekannter von Julia, holte uns vom Bus ab und brachte uns ins Hotel Pingo de Ouro, wo wir für 30 R$ pro Nacht (inkl. Frühstück) ein komfortables Doppelzimmer mit Klimaanlage bekamen.

19.01.02 Meinolf und seine Frau Gracinete zeigten uns ein Projekt, das sie im Stadtteil Alto da Assunção aufgebaut hatten. Außerdem besuchten wir einige Leute in dem ärmlichen Stadtteil Novo Bacabal, wo zahlreiche Kinder unterernährt sind.


20.01.02 Bei einem Besuch im Wochenendhaus von Gracinetes Familie auf dem Land lernten wir zahllose tropische Früchte kennen, von denen wir noch nie vorher gehört hatten. Außerdem lernten wir ihre Nachbarn kennen, die ihren Lebensunterhalt mit dem Knacken von Babaçu-Nüssen verdienen. Eine ziemlich harte Arbeit für gerade mal 0,30 R$ pro Kilogramm Babaçu-Kerne.


21.01.02 Mit Meinolf und Gracinete besuchten wir ein weiteres Projekt für Kinder in Novo Bacabal, wo wir mit ihnen das brasilianische Alphabet übten. Abends bestiegen wir dann den Nachtbus nach Fortaleza (44 R$ für ca. 15 Stunden Fahrt).

22.01.02 Nachdem wir unser Gepäck am Busbahnhof eingeschlossen hatten, konnten wir den ganzen Tag über die Stadt erkunden, besuchten das Teatro José de Alencar und die Kathedrale. Fortaleza besticht aber vor allem durch die vielen Strände und Geschäfte, die wir uns ebenfalls ansahen. Abends ging's dann gleich weiter mit dem Bus nach Recife (64 R$ für 12 Stunden Busfahrt).


23.01.02 Frühmorgens kamen wir in Recife an, nahmen vom Busbahnhof einen Bus in die Stadt und von dort ein Topiki (ein privater Minibus, der ebenfalls als öffentliches Verkehrsmittel fungiert) in den Nachbarort Olinda. Dort ist es nachts sicherer als in der Großstadt Recife, und mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist man schnell von einem Ort im anderen. In Olinda quartierten wir uns für 19 R$ in der Jugendherberge 'Albergue de Olinda' ein. Dafür gab es ein einfaches Frühstück, ein komfortables Zimmer und sogar einen Swimming-Pool.
Nachmittags holten wir Julias Freundin Nadine am Flughafen von Recife ab, mit der wir die nächsten Tage in Recife und Olinda verbrachten. Zunächst stand dann ein Stadtrundgang durch das malerische Olinda an. Den Abend verbrachten wir bei sommerlich tropischen Temperaturen in einer Hängematte vor unserer Jugendherberge.



24.01.02 Bei einem ganztägigen Spaziergang und einer anschließenden Bootsfahrt durch die Kanäle der Stadt lernten wir Recifes Altstadt mit seinen zahlreichen historischen Gebäuden sowohl von der Land- als auch der Seeseite kennen.





25.01.02 Eine weitere Touristenattraktion ist der Boa Viagem Strand, wo wir ein bißchen Sonne tankten. Dann gingen wir in dem früheren Gefängnisgebäude des Casa da Cultura Souvenirs einkaufen und betrachteten die dort stattfindenden kulturellen Veranstaltungen.


26.01.02 Nach ein paar Stunden nachmittags am Strand von Olinda war es schon wieder Zeit zum Aufbruch. Per Topiki und Metro fuhren wir zur Rodoviária von Recife und nahmen den Bus nach Salvador (12 Stunden, 61 R$).

27.01.02 In Salvador wohnte ich bei Julia im Covento Sao Francisco, direkt neben der berühmten Igreja Sao Francisco im Zentrum der Altstadt/Pelourinho, wo just an diesem Abend eine Musikveranstaltung war, die wir uns natürlich ansahen.




28.01.02 Neben der Altstadt sahen wir uns an diesem Tag auch den ehemaligen Sklavenmarkt Mercado Modelo an, wo man heute zahlreiche Souvenirs kaufen kann. Zudem fuhren wir für je 5 Centavos mit dem Elevador (Aufzug) und dem Schrägaufzug, der Ober- und Unterstadt miteinander verbindet.


29.01.02 Nach einer Führung durch duie Igreja Sao Francisco fuhren wir zur Wallfahrtskirche Bonfim. Danach ging es weiter zum berühmten Stadtstrand Barra. Abends stand - wie jeden Dienstag abend in Salvador - die Musikshow im Olodum (10 R$ für Studenten) auf dem Programm. Ein Muß für jeden Salvador-Besuch. Selbst weniger Tanzbegeisterte werden von den Trommelrhythmen mitgerissen.




30.01.02 Strandttag an der Costa do Azul (etwas außerhalb des Zentrums von Salvador). Abends fuhr ich dann wieder einmal zur Rodoviária und nahm einen Bus nach Lençois (6 1/2 Stunden, ca. 27 R$).



31.01.02 In dem kleinen Örtchen Lençois quartierte ich mich in der Pousada Amarela ein (15 R$ pro Nacht, inkl. eines gigantischen Frühstücks). Nach einem Stadtrundgang (der wirklich nicht lange dauert, da das Örtchen sehr klein ist) wanderten wir zum Rio Rebeirão, wo man schwimmen und auf einer natürlichen Wasserrutsche die Felsen hinabschlittern kann.


01.02.02 Mit einem Bulli (25 R$, 9,5 Stunden) machten wir eine Tagestour durch die landschaftlich tolle Umgebung von Lençois. Erste Station war die Caverna Torrinha, wo wir für 5 R$ eine dreistündige Führung durch den riesigen Höhlenkomplex mit seinen zum Teil auf der Welt einmaligen Tropfsteinformationen geboten bekamen. Die Höhle ist touristisch kaum erschlossen, und man kommt sich wie ein Entdecker vor, wenn man durch enge Spalten klettern und durch niedrige Höhlen wandern muß.



Nach der Caverna fuhr unser Bulli zum Morro do Pai Inácio, von dessen Gipfel man einen atemberaubenden Ausblick auf die Tafelberge der Umgebung hat.


Zum Schluß fuhren wir dann noch für ein paar Stunden zum Mucugezinho-Fluß und Poço do Diabo, einer Ansammlung von Wasserfällen, unter denen man herrlich schwimmen und sich sogar eine Dusche gönnen kann.

Abends mußte ich schon wieder den Bus zurück nach Salvador nehmen (25 R$).


02.02.02 An der Küste wurde das Fest der Meeresgöttin Jemanyá gefeiert. Tausende Menschen kamen zusammen, um Blumen mit einer Art Weihwasser zu besprühen und dann körbeweise auf Fischerboote zu verladen, die diese dann auf's Meer hinausbrachten. Aber auch abgesehen davon bot das Fest den Einheimischen einen guten Grund zu feiern, Musik und Getränke gab es überall in der Umgebung ausreichend.

03.02.02 Mittags bin ich von Salvador nach Rio de Janeiro geflogen. Auf dem dortigen internationalen Flughafen war sonntags fast nichts los, und da auch die Touristeninformationen geschlossen hatten, gestaltete es sich sehr schwierig, eine Stadtkarte zu bekommen. Schließlich wurde ich aber doch noch fündig und nahm endlich den Special-AirCon-Bus in die Stadt (4 R$), stieg an der Avenida Oswaldo Cruz aus, von wo ich das letzte Stück zur Jugendherberge in der Rua General Dionisio im Stadtteil Botafogo per Taxi (6 R$) zurücklegte. Für 25 R$/Nacht (mit Jugendherbergs-Ausweis, 28 R$ mit ISIC) bekam ich ein Bett in einem 6er-Zimmer und ein gutes Frühstück. Botafogo liegt ziemlich zentral in Rio, von hier ist man schnell mit öffentlichen Verkehrsmitteln (die Metro kostet 1,30 R$, Busse meistens 1,10 R$) schnell an allen interessanten Orten der Stadt. Da die Umgebung auch nachts sehr belebt ist, muß man sich auch im Dunkeln nicht besonders gefährdet fühlen.

04.02.02 An diesem Tag habe ich das touristische Pflichtprogramm absolviert: Fahrt auf den Corcovado mit der Christusstatue (Christo Redentor). Die 20 R$ für die Zahnradbahn (hoch und runter) sind zwar Touristen-Wucher, aber es ist sicherer als zufuß den Berg hochzukraxeln, außerdem ist die Fahrt durch den Wald bei schönen Panorama echt nett. Von der Spitze des Corcovado aus hat man nen genialen Ausblick auf den Zuckerhut und ganz Rio.



Die Seilbahn auf den Zuckerhut (Pão de Açucar) kostet ebenfalls 20 R$, ist es aber auch wert, ganz abgesehen davon, daß man in Rio zumindest einmal auf dem Zuckerhut gewesen sein muß. Auch von hier hat man eine tolle Aussicht.
Am Zuckerhut und in Rio wurden übrigens auch Szenen für den James Bond-Film "Moonraker" gedreht. Glücklicherweise hat mich in der Gondel kein "Beißer" verfolgt.
Moonraker
Zum Abschluß flanierte ich dann noch die weltberühmte Copacabana entlang, was - im Gegensatz zu den anderen Touristenattraktionen - sogar kostenlos ist, wenn man sich nicht bestehlen läßt.

05.02.02 Mit der Metro fuhr ich ins Zentrum und sah mir dort die vielen interessanten, historischen Gebäude an. Am sehenswertesten sind das Teatro Municipal, das Petrobras-Gebäude, die Catedral de São Sebastião (sieht von außen aus wie ein Kühlturm, von innen ist sie aber sehr schön), die Catedral Evangélica do Rio (bildet einen schönen Kontrast zu dem modernen Hochhaus dahinter), das Real Gabinete Português de Leitura und der Campo de Santana (ein schöner Stadtpark). Schließlich spazierte ich noch etwas durch die Einkaufsstraßen um die Rua Buenos Aires, wo man wirklich fast alles kaufen kann (vor allem natürlich Karnevalsartikel).

Catedral de São Sebastião
06.02.02 Vom Zentrum aus machte ich einen Abstecher nach Santa Teresa, für 0,60 R$ mit der alten Straßenbahn (Bondinho). Die Fahrt an sich ist schon ein lustiges Erlebnis, außerdem hat man eine schöne Aussicht über Rio. In Santa Teresa selbst gab's nicht viel zu sehen, deshalb nahm ich den Bus zum Hafen und von da eine Fähre (1,70 R$) nach Paquetá in der Guanabara-Bucht.


Diese idyllische autofreie Insel ist ein beliebtes Wochenendziel der Einwohner Rios und ist ein angenehmer, ruhiger Gegensatz zum Großstadttrubel, auf jeden Fall einen Besuch wert. Zurück nahm ich das Tragflügelboot, das 8 R$ kostet, dafür aber nur 20 min statt einer Stunde für die Strecke braucht.

Bevor ich zurück zur Jugendherberge fuhr, nahm ich noch kurz die Metro zum Praça Onze, wo ich mir das Sambódromo ansah, die Straße, auf der die Karnevalsparaden abgehalten werden. Da die Gegend einen etwas suspekten Eindruck machte, hielt ich mich dort aber nur kurz auf.


07.02.02 An meinem letzten Tag in Brasilien ging ich nochmal an den Strand, diesmal nach Ipanema und Leblon im Süden Rios, wo sich auch viele Einheimische tummeln.

Von da spazierte ich dann an der Lagoa Rodrigo de Freitas entlang zum Botanischen Garten (Jardim Botanico). Für 4 R$ bekommt man hier sehr viel tropische Vegetation zu sehen, die Anlage ist ruhig und idyllisch, ein idealer Ort zum Entspannen.
Abends machte ich mich dann auf den Heimweg. Zunächst mit einem Linienbus zum Stadtflughafen Santos Dumont, da stieg ich dann um in den Airport-Bus (4 R$) zum Internatiionalen Flughafen, von wo ich nachts gen Europa abhob. Am nächsten Nachmittag war ich dann wieder in Deutschland.


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