Around the World in 109 days
Um die Welt in 109 Tagen
04.05.-21.08.2008
Deutschland, 04.05.2008
Morgens um kurz vor sieben ging's von zu Hause in der Laakstraße in
Lünen los. Wie üblich war ich erst im letzten Moment mit Packen
fertig geworden, aber wenn ich etwas vergessen haben sollte (das wichtigste
sind eh Pass, Fotoapparat und Tickets, den Rest kriegt man notfalls auch
unterwegs), mußte ich es zumindest nicht um den ganzen Globus schleppen.
Ich hatte ohnehin schon mehr Gepäck als ich geplant hatte, obwohl ich
mich auf das Nötigste beschränkt hatte. Doch selbst das summiert
sich. Dazu kamen noch zwei Beutel Proviant von Mama (damit ich auf der
langen Busfahrt nach Russland nicht verhungerte), aber dieses Gepäck
sollte ja in den nächsten zwei Tagen in meinem Magen verschwunden sein.
Der Vorteil einer überstürzten Abreise ist, daß man keine
Zeit für lange Abschiedsszenen hat oder nervös werden kann bei
dem Gedanken daran, was man sich da vorgenommen hat. So gab es nur ein
kurzes "Bis Ende August dann!" und "Paß auf dich auf!" und schon
war ich mit Papa auf dem Weg zum Lüner Hauptbahnhof, um die erste
Etappe meiner Reise mit der Deutschen Bahn anzutreten. Mit 4,10 Euro
für die 15 min Fahrt war das pro Kilometer sicherlich eine der teuersten
Etappen auf meiner Reise. Die Regionalbahn war diesmal sogar pünktlich,
da der Zug in Lünen eingesetzt wurde, und so saß ich um kurz nach
halb acht schon am Busbahnhof (ZOB) von Dortmund.
Dafür hatte dann aber mein Bus Verspätung, was ich gar nicht so
lustig fand, da ich nicht genau wußte, an welchem Bussteig er ankommt
und bei dem russischen Busreisebüro, wo ich die Fahrt gebucht (genau
genommen nur telefonisch reserviert, ich hatte nichts schriftliches) hatte,
niemand ans Telefon ging. Ich spekulierte schon im Kopf, wie ich alternativ
noch rechtzeitig nach Kalmückien kommen könnte, um genau in der
viertägigen Gütigkeitsdauer meines Visums dort zu sein, als der
Bus um 9:10 Uhr mit 40 min Verspätung ankam.
Plötzlich tauchten auch ein dutzend Leute auf, die ebenfalls mitfuhren,
und ab ging es über die A2 Richtung Osten. Die (von der geplanten
Fahrtzeit her) längste Einzeletappe meiner Weltreise hatte begonnen. Um 14
Uhr hielten wir in Braunschweig, wo weitere Fahrgäste zustiegen und wir
unseren Fahrpreis bezahlten. Mit 150 Euro für 50 Stunden Busfahrt war das
nicht sehr teuer. In Magdeburg und Berlin stiegen weitere Passagiere zu, so
daß ich am Ende leider doch nicht mehr zwei Sitze für mich alleine
hatte. Andererseits konnte mir die nette ältere Dame die Durchsagen der
drei abwechselnden Busfahrer übersetzen, denn Umgangssprache im Bus war
Russisch. Ich war der einzige, der kein Russe oder Russlanddeutscher war, sehr
zur Verwunderung einiger Fahrgäste und später auch der Grenzbeamten.
Wie kommt man sonst dazu, eine mehr als zweitägige Busfahrt nach
Kalmückien zu machen. Ich aber holte erstmal den fehlenden Schlaf der
vorigen Nacht nach und kriegte nur mit halb geschlossenen Augen mit, wie wir
gegen 19:45 Uhr die Grenze nach Polen überquerten, dank EU-Osterweitung
ohne anzuhalten. Ich hätte diesen Komfort mehr genießen sollen,
denn je weiter es nach Osten ging, desto länger dauerte es an den Grenzen.
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