Around the World in 109 days
Um die Welt in 109 Tagen
04.05.-21.08.2008

USA Ostküste, 04.-08.08.2008

Zeitzone: USA Westküste = MESZ - 6h
1 Euro = 1,56 US-Dollar




Montag, 04.08.2008

Nachts um halb drei kamen wir in Fort Erie/Buffalo über die Grenze, fuhren in Buffalo zum Busbahnhof und konnten - was vorher noch nicht klar war - nach kurzem Aufenthalt um vier Uhr im gleichen Bus weiterfahren. Dann war endlich Zeit zum Schlafen, ein Grund warum ich den Nachtbus gebucht hatte.
Um 11:30 Uhr kam der Bus in New York im Port Authority Bus Terminal an. Von da war es nicht weit zu einigen Attraktionen im Zentrum von Manhattan. Also machte ich mich auf den Weg zum Broadway und Times Square. Dort stand immer noch das sbarro-Restaurant, wo wir 1999 immer gefrühstückt hatten. Inzwischen sah es auch schon etwas älter und heruntergekommener aus, aber das Frühstücksbuffet kostete soweit ich weiß noch fast das gleiche wie damals, genau genommen sogar jetzt noch weniger, da der Euro im Vergleich zum Dollar seinen Wert seit 1999 etwa verdoppelt hatte.
Den schwachen US-Dollar merkte ich leider nicht in der Wechselstube, wo ich meine restlichen kanadischen Dollar umtauschte. Denn obwohl die beiden Währungen zu dem Zeitpunkt offiziell im Kurs 1:1 standen, gab man mir in dem Exchange Office fast 20% weniger mit dem Hinweis, ausländische Währungen sollte man am besten im jeweiligen Land tauschen. Das kann ich gut verstehen bei einer exotischen asiatischen oder afrikanischen Währung im Bezug auf den Euro. Aber tatsächlich gehören die USA inzwischen zu den Ländern mit schwacher Währung, doch im Gegensatz zu fast allen anderen Staaten wird dort offensichtlich harte fremde Währung nicht gern gesehen. Selbst kanadische Dollar wird man nur an wenigen Orten los. Ein ähnliches Problem hatten wir auch 1999 mit unseren D-Mark gehabt. Naja, jedenfalls war ich jetzt meine kanadischen (und auch die restlichen neuseeländischen) Dollar los - wenn auch zu einem Halsabschneiderkurs.
Nun konnte das Sightseeing weitergehen mit der Radio City Music Hall, dem Rockefeller Center und der St. Patrick's Cathedral, die einen herrlichen Kontrast zu den modernen Hochhäusern um sich herum bildete. Das Bild, das mich schon 1999 begeistert hatte, machte ich gleich noch einmal, diesmal in digital.

St. Patrick

Empire State Building

Der Bahnhof Grand Central Terminal, das Chrysler Building und das Empire State Building, die Mutter aller Wolkenkratzer, der Madison Square Garden und das US Post Office waren meine nächsten Stationen. Ich klapperte zu einem großen Teil die Bauwerke ab, die ich schon 1999 gesehen hatte, aber das waren schließlich die Highlights von Manhattan und immer noch sehenswert. Dann stand noch etwas Shopping auf dem Programm. Im "B&H Foto", einem riesigen Foto- und Equipment-Geschäft im jüdischen Viertel von Manhattan bekam ich wirklich preiswerte Speicherkarten und Kameraakkus. Mit mehr Zeit und Geld hätte ich in dem Laden sicher noch mehr eingekauft.

Fotogalerie: New York City

Anschließend ging es zurück zum Bus Terminal, wo ich zufällig gerade noch den 15:30-Uhr-Greyhound-Bus nach Wilmington erreichte. Um viertel vor sechs war ich dann im Staate Delaware, und da Piotr, den ich in Newark besuchen wollte, noch arbeiten mußte, verbrachte ich noch einige Zeit bei schönem Wetter im Park am Flußufer in Wilmington. Dort rief ich zunächst AT&T an, die Telefongesellschaft, bei der ich meine US-Handykarte in Los Angeles gekauft hatte. Dort hatte man mir versichert, ich könnte damit auch in Kanada telefonieren (da ich fast die Hälfte meiner Zeit in Nordamerika gar nicht in den USA war), was dann jedoch nicht der Fall war und ich meine teure deutsche Handykarte nutzen mußte. Nun hatte ich noch über 20 Dollar bezahltes Guthaben auf der Karte und nur noch zwei Tage, diese abzutelefonieren. Der Servicemitarbeiter war allerdings nicht in der Lage, meine Karte für das Ausland freizuschalten, außer ich schlösse einen Zwei-Jahres-Vertrag bei AT&T ab (was ja nun gar nicht in meinem Interesse war). Naja, das kommt davon, wenn man Telefongesellschaften vertraut. Um das Geld wenigstens AT&T nicht zu schenken, gab ich mir dann Mühe mein Guthaben abzutelefonieren und rief erstmal für über eine Stunde Joc in Toronto an. Da wir uns dank ViaRail dort schon nicht hatten treffen können, quatschten wir wenigstens nett für eine Weile.
Um 20:10 Uhr nahm ich schließlich den DART Bus von Wilmington nach Newark, wo ich um neun ankam und von Piotr an der Haltestelle abgeholt wurde. Nach unserem ersten Treffen in Laos und den Abenteuern in Kambodscha sahen wir uns nun einmal in der westlichen Hemisphäre wieder. Wir marschierten zu Piotrs Zimmer auf dem Campus der University of Delaware, wo er arbeitete, quatschen wirklich nett über unsere Reiseabenteuer nach Kambodscha und aßen leckeres selbstgekochtes Abendessen. Dann packte ich noch meine Taschen aus und eine Kiste ein, die ich auf der weiteren Reise nicht mehr brauchte (z.B. eine warme Jacke), um sie am nächsten Tag nach Deutschland zu verschicken.

Dienstag, 05.08.2008

Den nächsten Tag ließ ich langsam angehen. Nach soviel Reiserei in den letzten Tagen konnte etwas Entspannung nicht schaden. Nach dem Frühstück hinterließ ich im Internet mal wieder ein paar Lebenszeichen. Dann brachten wir das Paket zur Post, von wo es per nicht besonders teurer Luftpost (die preiswertere Schiffsvariante gab es in den USA offensichtlich nicht mehr) nach Deutschland verschickt wurde und noch vor mir ankam. Dann zeigte mir Piotr den Campus der University of Delaware, und in der dortigen Bibliothek konnte ich meine Fotos auch auf DVD sichern. Nachdem wir uns noch einige Infos aus Reiseführern kopiert hatten (Piotr hatte mir netterweise bei Amazon zwei Lonely Planets für meine weiteren Stationen bestellt, in den USA sind sie viel preiswerter als in Deutschland, und als in Australien sowieso), machten wir uns wieder auf den Heimweg.



Unterwegs rief mich Emelie aus London an, und wir quatschten bestimmt eine Stunde, was wirklich nett war und mein Handykarten-Guthaben weiter reduzierte. In den USA haben Handys nämlich die gleichen Vorwahlen wie Festnetztelefone, weshalb der Anrufer wenig, der angerufene Handybesitzer dafür aber mehr zahlt. In diesem Fall war mir das ja egal.

Fotogalerie: Newark

Zurück im Wohnheim wurde noch Wäsche gewaschen, im Internet diverse Sachen gesucht (herrlich wenn zivilisatorische Errungenschaften verfügbar sind), und um Mitternacht ging es ins Bett.

Mittwoch, 06.08.2008

Nach dem Relax-Tag war mal wieder früh aufstehen angesagt, denn um 6:47 Uhr nahm ich den Bus nach Wilmington. Zwanzig vor acht war ich da und erkundigte mich im Greyhound-Büro nach günstigen Tickets für meine weiteren Fahrten, doch die Dame am Schalter war offensichtlich nicht so versiert im Heraussuchen von Angeboten, so daß ich erstmal nur ein Return-Ticket nach Washington D.C. kaufte.
Um 8:40 Uhr ging es im Greyhound-Bus los Richtung Süden, und um 11:20 Uhr war ich in Washington D.C. Durch die Union Station, einen recht beeindruckenden Bahnhof, ging es zum Capitol, einem der Wahrzeichen der amerikanischen Hauptstadt. Von da hatte man einen grandiosen Blick über diverse andere Highlights, die alle in einer Reihe entlang einer langen Wiese angeordnet waren, über den Obelisk des Washington Monument bis zum Lincoln Memorial.





Ich marschierte diesen Park entlang bis zum riesigen Obelisken und bog dann nach rechts ab, wo ich nach etwas Sucherei am Treasury (Schatzmeisterei) zur Vorderseite des Weißen Hauses kam, wo sei Jahren eine alte Dame campiert und demonstriert. Einmal um den Block herum ging es dann zur Rückseite, dem wohl bekanntesten Anblick der Präsidentenresidenz mit dem Oval Office. Inzwischen war die Zeit schon etwas fortgeschritten, so daß ich das Lincoln Memorial und das Jefferson Memorial nur aus einiger Entfernung fotografieren konnte. Dann mußte ich auch schon wieder zurück, am World War II Memorial, dem Smithsonian Institution und Capitol vorbei zurück zum Greyhound-Busbahnhof, wo ich um halb drei ankam und mit angesichts der Hitze und des Eilmarsches erstmal eine ganze Flasche kalte Cola gönnte.

Fotogalerie: Washington D.C.

Obwohl Delaware nicht so weit von Washington entfernt ist, waren die Busverbindungen und der Anschluß nach Newark so ungünstig, daß ich schon um drei Uhr wieder zurück Richtung Wilmington mußte. Allerdings hatte ich einen unterhaltsamen Busfahrer, der die Passagiere eindringlich bat oder warnte, sich an die Regeln zu halten, also nicht rauchen, kein Alkoholkonsum und - am wichtigsten - bitte nicht die Schuhe ausziehen, da die Klimaanlage nicht auf voller Leistung lief und somit der Geruchsentwicklung nicht Herr werden könnte. Um viertel vor sechs war ich zurück in Wilmington, 18:08 Uhr eine weitere Stunde Busfahrt weiter nach Newark und zurück zu Piotr.
Da gab es dann leckeres Abendessen, ich telefonierte mit Estela, die ich in New York treffen wollte, surfte noch eine Weile im Internet (man muß den Komfort ja ausnutzen, so lange man ihn hat) und packte dann bis 1 Uhr mal wieder meine Rucksäcke, die trotz der 5 Kilo, die ich nach Hause verschickt hatte, nicht weniger voll erschienen.

Donnerstag, 07.08.2008

In guter Reisemanier stand ich mal wieder in aller Herrgottsfrühe auf, nahm erneut den 06:47-Uhr-Bus von Newark nach Wilmington und hatte dort noch eine Stunde Aufenthalt, bis der China Town "Double Happyness" Bus Richtung New York abfahren sollte. Dieser chinesische Bus fuhr zwar nicht so häufig wie Greyhound, kostete mit 20 Dollar aber nur etwa halb soviel. Die "Wartehalle" war entsprechend einfach, sie sah aus wie ein Ladenlokal das gerade renoviert wurde, bzw. eine Renovierung nötig hätte, mit ein paar alten Stühlen als Sitzgelegenheit. Einen Fahrkartenschalter gab es auch nicht, aber irgendwann stand ein Chinese auf der Straße und verkaufte selbstgemachte Tickets. Da es keine Platznummern gab und eine ganze Menge Menschen an der Straße warteten, hatte ich schon Befürchtungen, es könnten nicht alle mit, aber als der Bus um fünf vor zehn mit gut einer Stunde Verspätung endlich kam, paßten doch irgendwie alle hinein. Im Gegensatz zu Greyhound war der Double Happyness (man ist doppelt froh, wenn man ein billiges Ticket und noch einen Sitzplatz bekommt?) ein kleines Abenteuer, aber das muß man auch mal mitgemacht haben.

Fotogalerie: Wilmington

Um 12:20 Uhr ließ uns der Busfahrer einfach am Straßenrand (nichts mit Busbahnhof, ist wohl zu teuer) in der Nähe von Macy's raus.
Mit der U-Bahn (die in New York Subway heißt) ging's dann nach Downtown/SoHo, wo ich im Bowery's Whitehouse Hotel ein Zimmer gebucht hatte. Allerdings war es noch zu früh zum Einchecken, aber immerhin konnte ich schon mal mein Gepäck dalassen. Also ging's mit Tagesrucksack wieder los, zunächst im Whole Foods Market (ich werde noch zum Öko-Esser) Proviant kaufen und dann ein wenig durch SoHo schlendern, neben den bekannten Sehenswürdigkeiten auch mal das normale Leben auf den Straßen von New York kennenlernen, was mindestens genauso interessant war. Der Washington-Park, den ich dort ebenfalls besuchen wollte, auch um dort gemütlich Mittag zu essen, war leider wegen Renovierungsarbeiten gesperrt.
So nahm ich dann eine U-Bahn zum Battery Park (meine Tageskarte mußte sich ja lohnen), wo ich lecker Butterbrot mit Ketchup verspeiste (ok, meine Geschmacksnerven haben sich seit der Brot-und-Mayo-Aktion in Kanada nicht wirklich weiterentwickelt) und um 16 Uhr die für Fußgänger kostenlose (!) Fähre nach Staten Island bestieg. Staten Island bietet wohl auch ein bißchen was zu sehen, aber der Großteil der Passagiere war an Bord, da die Fahrt an der Freiheitsstatue vorbeiführte. So konnte man herrliche Fotos von einem der Wahrzeichen New Yorks wenn nicht der gesamten USA machen. Von Staten Island nahm ich gleich die Fähre zurück und stellte mich diesmal auf die andere Seite mit Blick auf Brooklyn. Gegen 17 Uhr war ich dann wieder im Battery Park.



Von dort machte ich mich zu Fuß auf, am Native American (Indianer) Museum vorbei zum Ground Zero, dem früheren Standort des World Trade Centers (WTC), der jetzt eine einzige große Baustelle ist. Leider war die Sicht darauf großteils abgesperrt, aber man konnte zumindest durch ein paar Löcher im Zaun gucken. Außerdem gab es dort eine WTC-Ausstellung (die ich jetzt nicht so interessant fand) und die Feuerwache Nr. 10 ("10 House"), deren Besatzung am 11. September als erste vor Ort und mittendrin war.
Weiter ging's mit der U-Bahn nach Norden, zum Guggenheim Museum am Rande des Central Parks, das für seine Architektur (und natürlich die Kunst-Exponate) berühmt ist. Naja, ganz nett, aber es gab zumindest von außen auch nicht mehr zu sehen als genau das eine Bild, das in jedem Prospekt und Reiseführer zu finden ist. Zu Fuß ging ich dann wieder nach Süden zum "Kuriositätenladen" Hammacher-Schlemmer (Das Firmenmotto ist: "Offering the Best, the Only, and the Unexpected." - "Wir bieten das Beste, das Einzige und das Unerwartete."), der aber leider um die Zeit schon geschlossen war. Nach einem Zwischenstop im innen goldstrahlenden Trump-Tower (sieht nett aus, ist aber nicht meine Preisklasse), im Disney-Laden und beim modernen neuen Apple-Store (kein Obstladen, sondern Computer für stylische Menschen) besuchte ich wie schon 1999 das Spielzeugparadies von FAO Schwarz. Zwar gab es dort nicht mehr die grandiose Star-Wars-Abteilung, aber dafür eine Menge Harry-Potter-Fanartikel und unendlich viel anderes lustiges Spielzeug, immer wieder schön.
Bevor es dunkel wurde, schaute ich noch kurz am UN-Hauptquartier vorbei, dann ging es mit dem Bus wieder nach Downtown, wo ich noch kurz was einkaufte und dann im Hotel eincheckte. Mein Einzelzimmer war eher eine Einzelzelle, abgetrennt von den anderen nur durch eine dünne Pappholzwand, die nicht einmal bis zur Decke reichte. Als ich nach der Dusche (auf dem Gang natürlich) auf dem Bett saß und zu Abend aß, hingen meine Füße an der Zimmertür heraus. Das Zimmerchen war wahrscheinlich das kleinste Hotelzimmer, in dem ich je übernachtet hatte, noch kleiner als die Zelle in Singapur.

Fotogalerie: New York City

Um viertel vor elf holte mich dann Estela im Hostel ab, und wir gingen auf die Suche nach netten Bars im Alphabet Village. (In New York sind die meisten Straßen durchnummeriert. Da man allerdings östlich der 1st Avenue nicht sowas wie Minus-2nd-Avenue haben wollte, wurden die Straßen halt mit Buchstaben wie B-Avenue benannt, daher der Spitzname Alphabet Village (Alphabet-Dorf).) Nach einigen Runden Billard in einer hübschen Musikkneipe landeten wir in einer netten ukrainischen Bar. Da wir noch gern was essen wollten, die Küche dort aber zu hatte, empfahl uns der Wirt den ukrainischen Partner-Imbiss, wo wir dann anriefen und uns leckeres, opulentes osteuropäisches Essen bringen ließen. Schon praktisch, dieser Service. Als wir die Bar allerdings nachher verließen, stellten wir fest, daß der Imbiss direkt nebenan war und amüsierten uns köstlich darüber, unser Essen telefonisch bestellt zu haben. Da wir uns fast ein Jahr nicht gesehen hatten (genaugenommen hatten wir uns ohnehin nur einmal gesehen, bei einem Konzert in Osaka), hatten wir unendlich viel zu quatschen, und so wurde es viertel vor fünf und fast schon wieder hell, als wir nach Hause bzw. zurück ins Hotel gingen.

Fotogalerie: New York City Nightlife

Freitag, 08.08.2008

Ich hätte gut noch länger schlafen können, aber ich mußte packen und um 11 Uhr auschecken, die Rezeption gab sich da recht streng. Deshalb frühstückte ich erst in der Hotel-Lobby, ließ mein Gepäck noch da und streunte ein wenig durch SoHo. Zunächst ging ich zum East River und dann dort am Ufer entlang Richtung Süden, zur Williamsburg, Manhattan und Brooklyn Bridge, wo ich auch einige der künstlichen (und künstlerischen) Wasserfälle von New York aus der Nähe sehen konnte.



Durch Chinatown und Little Italy ging's anschließend wieder zurück zum Hotel, um mein Zeug abzuholen. Um halb drei machte ich mich dann per U-Bahn auf den Weg zum JFK International Airport. Die einstündige Fahrt wurde durch die Diskussion zweier kleiner Kinder verkürzt, die sich gegenseitig ärgerten, indem sie sich sagten "Du siehst aus wie eine Giraffe, ein Elefant, ein Toaster, ..." und dabei eine herrliche Phantasie hatten, was wohl ein besonders schlimmes Aussehen sei.

Fotogalerie: New York City

Am Flughafen angekommen, ging ich gleich zum Royal Air Maroc Schalter und gab mein Gepäck auf. Etwas später fiel mir aber auf, daß ich noch mein Taschenmesser und Multitool im Handgepäck hatte. Da war mein Rucksack allerdings schon in der Gepäckabfertigung verschwunden. Weil ich meine Isomatte als Extra-Gepäckstück aufgegeben hatte, damit sie nicht versehentlich vom Rucksack abfällt, hatte ich schon zwei Check-In-Teile, und ein drittes hätte ordentlich Zusatzgebühren gekostet, obwohl ich noch deutlich unter den 20 kg Maximalgewicht lag. Nach längerem Hin und Her und Befragungung des Vorgesetzten durfte ich dann aber netterweise doch noch kostenlos eine dritte Tasche mit dem "Gefahrgut" einchecken und konnte noch rechtzeitig zum Gate.
Allerdings war die Suche nach dem Gate ein kleineres Problem. Zwar stand auf meiner Bordkarte Gate 5, aber dort war kein Flug angezeigt, und auf der Abflugtafel war gar keine Gatenummer angegeben. Kurz vor dem planmäßigen Abflug erschien die Gatenummer 1 auf der Anzeigetafel, und alle wartenden Passagiere stürmten dahin. Doch von Einsteigevorbereitungen war nichts zu sehen. Nach ziemlich langer Wartezeit hieß es plötzlich Gate 11. Also stürmten die wartenden Passagiere wieder ans andere Ende des Flughafens, nur um dort wieder eine ganze Weile zu warten. Mit etwa vier Stunden Verspätung (aus welchem Grund auch immer) hob Royal Air Maroc Flug AT201 nach Casablanca schließlich kurz nach Mitternacht ab. Dann gab es den Atlantik und mehrere Zeitzonen zu überqueren, so daß ich mir nach dem obligatorischen Flugzeugessen eine Mütze Schlaf gönnte.


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