Around the World in 109 days
Um die Welt in 109 Tagen
04.05.-21.08.2008
Frankreich, 19.-20.08.2008
Zeitzone: Frankreich = MESZ
1 Euro
Dienstag, 19.08.2008
Hinter der Grenze ging es in Serpentinen wieder bergab und hinein in die Wolken,
die wir vorher noch von oben gesehen hatten. Nun war das gute Wetter von Andorra
leider vorbei. Schon ein ganzes Stück hinter der Grenze wurden wir von
französischen Zollbeamten herausgewunken, die stichprobenmmäßig
einige Koffer kontrollierten (man durfte ja nur eine begrenzte Anzahl zollfreier
Waren aus Andorra einführen), dann ging es weiter. Am späten Nachmittag
hielten wir am Flughafen von Toulouse, in dessen Nähe sich die Airbus-Werke
befanden, die ich gern besucht hätte, doch leider hatte ich dafür keine
Zeit. Viertel vor sechs kamen wir schließlich am Busbahnhof von Toulouse
an.
Fotogalerie: Von Andorra nach Toulouse
Von dort machte ich mich auf den Weg zu meinem Campingplatz. Zwar campierten auf
einer längeren Verkehrsinsel vor dem Bahnhof einige dutzend eher
linkspolitisch eingestellte Menschen, doch mir war eher nach etwas mehr Komfort,
zumindest mit einer Dusche. Also ging ich weiter zum Place Jeanne d'Arc, von wo
angeblich ein Bus zu meinem Campingplatz fahren sollte, doch die Linie gab es dort
gar nicht. So mußte ich schließlich mit der U-Bahn zunächst nach
La Vache und dann mit dem Bus 59 weiter, mit dem praktischerweise drei
französische Mädels fuhren, die zum gleichen Zeltplatz wollten. Auf
dem Fußweg von der Bushaltestelle dorthin kam ich an einem weiteren
vermeintlichen Campingplatz vorbei, einem Wohnwagencamp samt passender Bewohner,
doch um 19 Uhr erreichte ich endlich den Zeltplatz Camping de Rupé, wo es
für einen recht guten Tarif (unter 10 Euro) nette, saubere Zeltplätze
und warme Duschen gab.
Ich stellte mein Zelt auf, quatschte mit meinen zwei deutschen Nachbarinnen, die
mit dem Fahrrad durch Frankreich fuhren, doch dann mußte ich nochmal los.
Obwohl (oder gerade weil) ich nur eine Nacht in Frankreich verbrachte, war ein
klassisches französisches Abendessen wie damals in Grenoble Pflicht:
Baguette, Camembert und Rotwein. Also marschierte ich wieder zur
Hauptstraße, klapperte zwei Tankstellen und eine Bäckerei ab und war
schließlich mit allem gerüstet. Nun konnte ich leben wie Gott in
Frankreich. Zurück am Zelt lernte ich dann meine Nachbarn auf der rechten
Seite kennen, Isa und Floh aus Landshut (wir waren wohl in der deutschen Ecke
des Campingplatzes), mit denen ich mich auf Anhieb super verstand, so daß
wir bis 4 Uhr morgens quatschten. Ein würdiger Abschluß meiner
Weltreise!
Donnerstag, 20.08.2008
Noch hundemüde und vom Vorabend geplättet stand ich um viertel nach
neun auf, duschte schnell, baute mein Zelt ab und bekam um halb elf gerade noch
den Bus nach La Vache und dann die U-Bahn in die Stadt. Um kurz vor elf dort
hatte ich noch etwa eine Stunde Zeit für Sightseeing, was ich als alter
Reiseveteran forschen Schrittes noch ohne Frühstück anging. Ich sah
mir die Basilica Saint-Sernin und einige weitere nette Kirchen, den Marktplatz
mit dem Capitol und das Flußufer an, wo ich mir dann eine kleine
Frühstückspause gönnte.
Auf dem Rückweg ging es noch an ein paar attraktiven Gebäuden und
dem Triumphbogen (Monument aux Morts) vorbei, und dann mußte ich
mich schon ganz schön sputen, um meinen Bus nicht zu
verpassen. Auf der Karte sah Toulouse irgendwie kleiner aus, und mit ca. 25 kg
Gepäck laufe ich auch nicht so schnell wie sonst.
Fotogalerie: Toulouse
Um viertel nach
zwölf war ich exakt pünktlich am Bus, mußte dann aber noch
schnell mein elektronisches Ticket am Eurolines-Schalter validieren, und um
kurz vor halb eins ging es schon los, mit nur 5 Fahrgästen im ganzen Bus.
Unterwegs durch Frankreich sammelten wir aber noch in diversen Orten, von denen
ich noch nie gehört hatte, Leute ein, und machten 15:05 Uhr in Souillac 50
min Pause (wo ich im Supermarkt "Mini Casino" endlich etwas zum Mittagessen und
Trinken kaufen konnte), sowie um 19:20 Uhr für eine halbe Stunde in
Moulismes (bei Chauvigny/Poitiers) an einem See und Campingplatz. Inzwischen
war der Bus etwa halbvoll, aber ich hatte wie die meisten zwei Sitze für
mich, wo ich es mir gerade zum Schlafen bequem gemacht hatte, als wir um 22
Uhr Tours erreichten und alle Fahrgäste nach Deutschland den Bus verlassen
mußten. Dort durften wir uns wieder in eine lange Schlange einreihen, am
Busticketschalter unser Ticket erneut registrieren lassen und um halb elf mit
einem anderen Bus weiterfahren. Zum Glück war auch der nicht so voll, und
so konnte ich endlich auf einem bequemen Doppelsitz (ich habe schon in weitaus
schlechteren Bussen übernachtet) einschlafen.
Fotogalerie: Busfahrt durch Frankreich
weiter nach Belgien
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