Freitag: Fahrt nach München und erster Wies'n-Besuch
Von Dortmund aus fuhr ich morgens um halb neun mit Christina und Annika per
Mitfahrgelegenheit Richtung Oktoberfest. Die Rückbank teilte ich mir mit
Frank (einem Groundhopper auf dem Weg zu einem Fußballspiel in Würzburg)
und Janine (die in München zu einer Akrobatik-Convention fuhr). Eine sehr
lustige und nette Runde, so daß die acht Stunden Fahrt nicht zu lang
wurden.
In München traf ich mich am Isartor mit Klas. Wir fuhren zunächst zum
Hauptbahnhof einkaufen (aufgrund des Feiertags waren die Geschäfte woanders
geschlossen), dann zu Klas "nach Hause". Leider war er seit fast einer Woche
in München auf Wohnungssuche erfolglos. Die Stadt bietet echt wenig
Wohnraum für ein Studentenbudget. So "wohnten" wir das Wochenende auf dem
"Olympiaparkplatz 3a", im bequemen Kofferraum des Jochumschen Kombis. Ich habe
schon unkomfortabler übernachtet.
Zunächst einmal mußte aber ohne Korkenzieher der gute Rotwein vom
Müller geöffnet werden, was Klas mit seiner langen Klinge gelang.
O'zapft is! Nun konnten wir der Wies'n einen Besuch abstatten. Die berühmten
Festzelte waren schon seit dem Morgen wegen Überfüllung geschlossen,
aber auch draußen war einiges los. Und die von zahlreichen Händlern
angebotenen Oktoberfest-Souvenirs waren zum Teil auch recht unterhaltsam. So
erklärte uns ein T-Shirt-Verkäufer, daß "München" auf
Italienisch "Monaco" heiße (so stand es jedenfalls auf seinen T-Shirts),
und die Dame, bei der Klas einen modischen Faßhut erstand, stellte klar,
daß es sich um ein Weinfaß handele - trotz Oktoberfest. Außerdem
gab es die vielen Leute, die unter erhöhtem Alkoholpegel einfach einmal
hinfielen, an den ungewöhnlichsten Orten einschliefen oder sich mitten
im Telefongespräch ihres Mageninhalts entledigten. Ein großes
Spektakel.
Kurz nach elf machten dann die Zelte und später auch die Fahrgeschäfte
und Verkaufsbuden dicht, so daß wir uns auf den Weg zum Hauptbahnhof
machten, um für unter 2 Euro noch eine Riesenportion Pommes genehmigten.
Mayo und Ketchup gab es kostenlos dabei (was ein Service!). Als wir das den
lustigen Spaniern erklärten, die wir dort kennenlernten, schlugen die
bei den Umsonst-Soßen äußerst großzügig zu und
verschlangen dann genüßlich ihre Mayosuppe mit ein paar Pommes. Naja,
andere Länder, andere Fritten. Gegen 1 Uhr machten sich die Spanier dann
auf den Weg zu ihren Hotel (vorher hatten sie uns erzählt, sie wollten
in der U-Bahn schlafen, das sei billiger als ihr schon gebuchtes Hotelzimmer)
und wir zu unserem Parkplatz.