Nach der Arbeit ging es Freitag nachmittag mit dem Eurocity-Zug von Dresden Hbf
nach Prag hl. n. Die gut zwei Stunden Fahrt vergingen sehr schnell, nicht zuletzt
wegen der zwei weiteren Passagiere im Abteil, Stefan und sein Sohn Paul, die
ebenfalls das Wochenende in Prag verbringen wollten. Paul hatte alles Wichtige
in seinem Rucksack: Seine selbstgemachten Spielmöbel, mit denen er sich
sogleich auf den beiden noch freien Sitzen häuslich einrichtete. Jede halbe
Stunde fand allerdings ein Umzug statt, und die Bude mußte neu eingerichtet werden,
wie er uns immer detailliert erklärte.
In Prag holte uns Estela am Bahnhof ab, und wir fuhren mit der U-Bahn zu ihr, um
unser Gepäck abzuladen, unsere Gastgeschenke zu überreichen (fränkischen
Wein, Dresdner Stollen und Glühwein sowie eine reichliche Auswahl an Schokolade),
welche sehr gut ankamen und sogleich probiert wurden.
Anschließend machten wir uns auf in die Stadt, um einige von Estelas
Englischlehrerfreunden in einer Restaurantbar zu treffen. Dort gab es recht
interessante Gerichte (z.B. Bierkäse), die aber in dem offensichtlich
auf Ausländer ausgerichteten Laden eher teuer bzw. klein (vor allem mein
putziges Käsebier) waren. Auch die auf dem Tisch bereitstehenden Brezeln
mußte man bezahlen, wenn man sie aß (oder wie Niall versehentlich
vom Tisch warf).
Später trafen wir uns (nach einigen Orientierungsschwierigkeiten) mit Tess,
Jo und weiteren Freunden von Estela und besuchten weitere, eher tschechische
Gaststätten. Zu recht vorgerückter Stunde zog dann der harte Kern
(Estela, Jo, Matthias und ich) noch in den Cross Club, einen Laden mit
ziemlich abgefahrenem Interieur, Kunst aus Schrott, der auch als Museum
hätte durchgehen können. Die Musik war wie üblich in Clubs
ziemlich bescheiden aber das Bier wie überall in Prag sehr bezahlbar,
und in lustiger Runde (Jo hatte noch einen netten Isländer kennengelernt)
blieben wir bis sechs Uhr dort, dann wurde die Party nach Hause verlegt und ging
noch bis gut nach Sonnenaufgang. Ein zünftiger Einstand in Prag.