Tropical Islands und Berlin, 29.11.2009
Als Yuri Ende November 2008 zu Besuch nach Deutschland kam und ihr Flug abends
um halb neun in Berlin-Tegel landete (von wo man seltsamerweise nur mit Glück
noch vor Betriebsschluß mit der Deutschen Bahn bis nach Dresden kommt),
war das ein guter Anlaß, mal wieder die Bundeshauptstadt zu besuchen.
Zusammen mit Emelie aus London, die zu der Zeit ebenfalls bei mir zu Besuch war,
machte ich mich mittags im Auto auf den Weg nach Berlin. Um die gut
200 km Fahrt etwas interessanter zu machen, hatten wir noch einen Zwischenstop
in Halbe eingeplant, um dort die "Tropical Islands" zu besuchen. Emelie war
natürlich besonders gespannt, wo man im winterlichen brandenburger Wald
tropische Inseln finden würde. Natürlich waren es keine echten Inseln,
sondern nur eine durchaus glaubwürdig aufgemachte tropische Badelandschaft,
mit Strand, Palmen, Mayatempeln und vielem mehr. Wir gingen zwar nicht
schwimmen, aber ein Aufenthalt im gut beheizten "Souvenirshop" und Eingangsbereich
(wo die Leute in Badehose und Bikini rumliefen) tat gut nach der Kälte
draußen. Am beeindruckendsten war aber das Gebäude der der Tropical
Islands. Die weltgrößte säulenlose Halle (rund 100 m hoch) war
als Werft für den Cargolifter, einen modernen Entwurf eines
Luftschiffs/Zeppelins gebaut worden. Leider ging die Firma pleite, aber es ist
schön, daß die beeindruckende Halle weiter genutzt werden kann.
Weiter ging's dann nach Berlin, wo wir unser Auto in Adlershof abstellten und,
um dem Adventsverkehr in der Innenstadt zu entgehen, mit der S-Bahn weiterfuhren.
Alexanderplatz, Weltzeituhr, ein örtlicher Weihnachtsmarkt (Emelie hatte den
in Dresden ja leider verpaßt), Checkpoint Charlie und das
Künstlerviertel rund um das Tacheles waren unsere nächsten
Besuchspunkte, bevor wir uns Richtung Tegel aufmachen mußten, um Yuri
vom Flughafen abzuholen.
Zwar hatte Yuri etliche Flugstunden hinter sich, aber wo sie schon einmal in
Berlin war, mußte sie auch etwas von der deutschen Hauptstadt sehen. Zwar
hatten am Abend schon fast alle Museen und Attraktionen geschlossen, aber der
Reichstag war bis 22 Uhr geöffnet, so daß wir gerade noch rechtzeitig
zum Sitz des Bundestages kamen und die berühmte Kuppel besteigen konnten.
In der klaren Nacht hatte man einen schönen Ausblick über die Stadt.
Zu Fuß ging es dann vom Reichstag durchs Brandenburger Tor und das
Holocaust-Mahnmal zum Potsdamer Platz, wo wir erneut einen kleinen
Weihnachtsmarktstop (tja, eine der wirklich großen Attraktionen
Deutschlands) einlegten. Dann ging es wieder zurück zum ebenfalls
sehenswerten Hauptbahnhof und zum Auto nach Adlershof.
Die Rückfahrt gestaltete sich trotz der späten Stunde noch recht
spannend, denn wie sich herausstellte, gab es im gesamten Bundesland
Brandenburg auf der Autobahn zwischen Berlin und Dresden nur eine einzige
Tankstelle. Normalerweise kann man auf einer Autobahn mit einem Vierteltank
Benzin noch so einige Tankstellen abklappern, aber ab Berlin gibt es für
über 90 km keine einzige, wie wir an diesem Abend feststellten. Als sich
die Tanknadel jenseits des Reservebereichs aus dem Anzeigefenster verabschiedete,
fuhr ich an der nächsten Abfahrt runter, doch in den "Orten" dort sah man
kein Zeichen von Leben, geschweige denn eine Tankstelle. So wurde der ADAC
angerufen (wahrlich die Gelben Engel!), wo man mir mitteilte, daß die
nächste Tankstelle nur 8 km weiter an der Autobahn liege. Sehr
spritsparend fahrend erreichte ich dann quasi mit dem letzten Tropfen Benzin
die Tankstelle, und so kamen wir gegen 4 Uhr endlich in Dresden an (wo es
irgendwie von Tankstellen wimmelte). Was für eine Tour.
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