Fünf Kontinente und eine Hochzeit, 23.12.2008-13.01.2009

Willkommen in Lesotho, 25.12.2008

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Um 15:15 Uhr erreichten wir die Grenze, wo mich Valeria durch die Kontrollen leitete (ebenso wie für Südafrika braucht man mit einem EU-Pass kein Visum für Lesotho), überquerten zu Fuß den Grenzfluß, und dann war ich im Bergkönigreich Lesotho, auch "Das Königreich im Himmel (The Kingdom in the Sky)" genannt.
Geld wechseln mußte ich praktischerweise nicht, da die Währung Lesothos, die Maloti, einen festen Wechselkurs von 1:1 zum südafrikanischen Rand haben und man überall zum gleichen Preis in Rand bezahlen kann (allerdings nicht umgekehrt mit Maloti in Südafrika). Auf der anderen Seite der Grenze, wo schon die Hauptstadt Maseru begann, nahmen wir uns ein Taxi (definitiv günstiger als in Johannesburg) zum Stadtteil Hillsview, wo Valeria wohnte. Da sie ein - für örtliche Verhältnisse - großes Haus hatte, bot sie mir ihre Couch zum Schlafen an, was ich gerne annahm.
Als wir am Haus ankamen, standen wir allerdings vor verschlossenen Türen. Valeria hatte den Schlüssel bei den Nachbarn gelassen, die in der Zeit, wenn sie in Johannesburg war (wo sie arbeitete), auf das Haus aufpassen sollten. Doch leider waren die längere Zeit nicht auffindbar. Schließlich kamen wir aber doch rein, konnten unser Gepäck abladen und nach der langen Reise entspannen. Duschen konnte ich zwar nicht (Duschen sind in Lesotho recht selten anzutreffen), aber immerhin ein Bad nehmen. Da der Warmwasserboiler allerdings defekt war, mußten wir erst einen großen Topf an einem Wasserhahn im Garten füllen (da es wohl Glück bringen sollte, das Wasser aus dem Garten und nicht aus der Küche zu nehmen), auf dem Herd erwärmen und in die Badewanne schütten. Mit etwas kaltem Wasser aufgefüllt saß ich dann in einer wenige Zentimeter gefüllten Wanne und konnte mich rumplantschend irgendwie waschen. Es geht alles, und das war nun mal wahres Lesotho-Leben. Abends saß ich dann mit Valeria im Wohnzimmer (wo ständig der Fernseher lief, auch wenn niemand da war, eine viel verbreitete Angewohnheit, die ich eigentlich gar nicht mag, egal), und wir quatschten wirklich nett. Sie wohnte alleine, da sie geschieden war und ihre Eltern (denen das Haus gehörte) vor einiger Zeit gestorben waren. Also war es ein glücklicher Zufall für uns beide, daß wir uns getroffen hatten, so mußten wir Weihnachten nicht alleine irgendwo rumsitzen.
Später am Abend kam Patrick Berenge, Valerias inzwischen emeritierter ehemaliger Uni-Professor, zu Besuch, und erzählte mir einiges über die Geschichte Lesothos. Ein echt interessanter Abend. Gegen elf war ich von der langen Reise (und dem fehlenden Schlaf der letzten Tage) aber so müde, daß ich mich schlafen legt, nach einem wirklich ereignisreichen Tag.

9628_Border_poster
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9629_Hillview
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9630_Hillview
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9631_Bags_at_the_gate
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9632_Valeria's_house
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9633_Lesotho_dinner
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9634_Markus_and_Prof_Berenge
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9635_Markus_and_Prof_Berenge
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9636_Valeria_and_Prof_Berenge
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