Fünf Kontinente und eine Hochzeit, 23.12.2008-13.01.2009
Maseru, 28.12.2008
Nach dem eher ereignisarmen Vortag standen wir ziemlich früh auf und
fuhren auf einen anderen Hügel in der Stadt, auf dem sich zahlreiche
Botschaften anderer Länder befanden und ein bekannter Friedhof, auf dem
Valeria mit viel Mühe auch ein Grab für ihre Eltern bekommen hatte.
Zwar konnte man das recht einfache Grab mit den Grabsteinen der
offensichtlich deutlich reicheren "Nachbarn" nicht vergleichen, aber es war
Valeria wichtig, ihren Eltern die letzte Ehre zu erweisen, auf diesem Friedhof
begraben zu werden. Als einziges Kind hatte sie es ohnehin - vom Aufwand und
den Kosten - schon sehr schwer mit der Organisation der Beerdigung, zu der
natürlich zahlreiche Verwandte und Nachbarn eingeladen und verköstigt werden
mußten. Dazu wird traditionell ein Rind geschlachtet, dessen Haut anschließend
von den Nachkommen gegerbt und konserviert wird. Das noch nicht vollendete
Projekt stand noch immer im Hausflur.
Da Valeria seit einigen Jahren in Johannesburg lebt und arbeitet, hatte sie nur alle
paar Wochen Zeit nach Lesotho zu kommen, und sich um das Haus zu kümmern, das in
einem schon sanierungsbedürftigen Zustand war, aber - ich habe ja andere
gesehen - für die örtlichen Verhältnisse schon recht komfortabel,
da konnte ich mich nicht beklagen.
Vom Friedhof aus gingen wir am königlichen Palast (eher eine Villa)
vorbei zurück in die Stadt und fuhren wieder nach Hause. Dort wurde dann
gepackt, und gegen halb elf ging's ab zur Grenze. Weil Valeria einige der
Beamten dort kannte, konnten wir die langen Schlangen an der Passkontrolle
umgehen und kriegten unsere Ausreisestempel in einem Hinterzimmer (sogar ohne
ein "Trinkgeld" zu bezahlen) und konnten dann wieder über die Brücke
zurück nach Südafrika laufen.