Fünf Kontinente und eine Hochzeit, 23.12.2008-13.01.2009
Neuseeland, 01.-10.01.2009
Nach Wanaka, 02.01.2009
Durch das fehlende Oberteil war mein Zelt noch wackliger und wurde von dem
starken Wind am Morgen so zusammengedrückt, daß es mir fast
ständig im Gesicht hing. Da ich so ohnehin nicht mehr schlafen konnte,
stand ich recht früh auf, packte meine Sachen und das Zelt ein und setzte
mich an das Ufer des Sees, der mit dem starken Wind und seinen Wellen schon
fast ein Meer sein konnte. Als Ed aufgestanden war, fuhren wir in die "Stadt",
eine längere Hausreihe mit Geschäften, Bars und Restaurants, die das
"Zentrum" der Ortschaft Lake Tekapo darstellten. Dort gönnten wir uns ein
Frühstücksbüffet (welches aus recht trockenem Toast und einem
ausgiebigen Müslisortiment bestand), und dann ging's weiter.
Nächster kurzer Stop war das Ufer des Lake Pukako, ein ähnlich
hübscher türkisblauer Gletschersee. Leider hatten wir nicht mehr so
herrlich sonniges Wetter wie am Vortag, sondern Wolken verdeckten immer mehr
des Sees und schließlich einen großen Teil des Horizonts, so
daß wir den Mount Cook, mit 3754 Metern der höchste Berg Neuseelands
und sogar des ganzen australischen Kontinents, nicht sehen konnten. Eigentlich
hatten wir diesen Berg besuchen wollen, doch bei diesem Wetter hatte der Umweg
wenig Sinn. So folgten wir der Straße weiter nach Twizel, der "Stadt der
Bäume" (praktisch jeder Ort in Neuseeland hat einen Titel in der Art),
wo ich ein Plane als Überzeltersatz erstand und mir kurz das kleine
Örtchen ansah, während Ed an der einzigen Tankstelle in etlichen
Kilometern Umkreis tankte.
Schließlich erreichten wir Wanaka, und der Regen erreichte uns. Im Top
10 Holiday Park gab uns der Rezeptionist noch ein kleines Plätzchen zum
Zelten (obwohl der Platz offiziell schon ausgebucht war), wo wir im Regen unser
Lager aufschlugen. Da das Wetter zum Herumlaufen zu schlecht war, fuhren wir zur
Puzzling World
(bzw. liefen, da wir versehentlich noch viel zu weit weg parkten), einem
öffentlichen Labyrinth und Zentrum für Denkspiele und ähnliche
Unterhaltung. In der Lobby dort war es - wohl vor allem aufgrund des Regens -
ziemlich voll, denn da konnte man auch etwas essen und zahlreiche Denkspiele
ausprobieren, die dort verkauft wurden. Ich sah mich eine Weile um - es gab echt
eine Menge interessanter Spiele - und probierte mich dann ebenso wie Ed an
einigen kniffligen Spielen. Anschließend wurden in der
"römischen Toilette" noch lustige Bilder gemacht, und als es
aufgehört hatte zu regnen, marschierten wir zurück in die Stadt.
Im "Shooters", einer Bar mit Sport-TV-Übertragung, gönnten wir
uns ein Bier und etwas zum Abendessen - richtig vermutet: Fish & Chips! Yesss.
Dann bestiegen wir einen Hügel mit einem Kriegsmonument in der Nähe
und hatten einen tollen Blick über die Stadt und den Lake Wanaka.
Auf dem Weg zurück zum Auto kamen wir an einer Kneipe, der Bullock Bar, vorbei,
wo ziemlich viel los war, die Aftershow-Party des Wanaka-Rodeos, das am Nachmittag
stattgefunden hatte. Etliche Cowboys (oder zumindest Cowboyhutträger) und andere
Freunde des Reitsports und Gerstensaftes hatten sich dort versammelt. Wir gönnten
uns ebenfalls ein Speight's - Pride of the South - Bier und ließen die
Atmosphäre auf uns wirken. Später gab eine Sängerin noch
Countrymusik zum besten, und Ed spielte die Mundharmonikas an, er hatte ein
ganzes Sortiment mit. Wir quatschten mit einigen Einheimischen, und sogar ein
deutscher Backpacker bzw. Radfahrer war da.
Um zwei Uhr machten wir uns dann aber doch auf dem Rückweg zu Zeltplatz,
wo wir gerade ins Zelt bzw. Auto wollten, als zwei lustige, laute
Neuseeländer vorbeikamen. Brendan und Angela luden uns auf einen Drink an
ihrem Zelt und später in der Campingküche ein, und wir hatten noch
einen wirklich lustigen Abend, bis wir um 4 Uhr endlich schlafen gingen.