Während die meisten Konferenzteilnehmer am Freitag abend oder Samstag morgen abreisten,
hatten Lué und ich unsere Rückflüge jeweils am Sonntag, so daß uns der Samstag noch
für ein bißchen Tourismus blieb. Da wir Göteborg schon kennengelernt hatten und
Zugtickets nach Stockholm am Mittsommer-Wochenende viel zu teuer waren, hatten wir
Johan nach Attraktionen in der Nähe gefragt.
So machten wir uns um halb neun auf den Weg, zunächst mit der Tram bis nach Mölndal und
von dort - da der nächste Bus erst viel später fuhr - zu Fuß am Stensjön-See entlang zum
Schloß Gunnebo. Dabei war das Schloß selbst nicht außergewöhnlich beeindruckend, aber
die Parkanlagen darum und allgemein die Wanderung dorthin waren nett. Der Weg ist halt
das Ziel. Ins Schloß selbst konnte man nur mit einer Führung, aber zumindest dem
Souvenirladen statteten wir einen Besuch ab. Zurück nahmen wir dann nach kurzer Wanderung
doch den Bus, und mit der Tram ging es zurück nach Göteborg. Das war zwar geographisch
nicht auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, aber alle Wege führten durch die Stadt.
Um eins ging's dann mit dem Zug eine Dreiviertelstunde wieder westwärts, zunächst nach
Floda. Dort fuhr mal wieder passend zu unserer Ankunft kein Bus, erst nach einer Stunde, deshalb
ging es wieder zu Fuß los, am schönen Sävelangen-See vorbei, bis wir irgendwann das
Nääs Slott erreichten. Allerdings hatte dieses mit einen Schloss nicht viel gemeinsam, außer
man möchte als Schlossherr möglichst bürgerlich wohnen. Das Gebäude war recht enttäuschend,
aber immerhin waren wir durch eine schöne Gegend gewandert. Doch nun taten uns schon
etwas die Füße weh und wir beschlossen, mit dem Bus zurückzufahren. Mit
Hilfe der Karte, die ich in der Touristeninformation das Nääs Slott bekommen hatte,
fanden wir sogar eine Haltestelle, doch der dort hängende Fahrplan war erschreckend
leer. Es kam uns die böse Ahnung, daß dort - zumindest am Wochenende - kein Bus mehr
hielt. Also ein letzter Fußmarsch bis nach Floda, wo wir passend zum Zug nach Göteborg
um 17:15 Uhr eintrafen.
Auf dem Heimweg zum SGS Veckobostädter investierten wir noch unsere letzten Kronen
in essbare Souvenirs. Dann ging Lué packen, während ich noch mit einem AC/DC-Fan
redete, der ebenfalls in der Anlage wohnte. Er wollte mit seinen Freunden und mir
später noch in die Stadt, doch als ich - nachdem ich in meinem Zimmer noch schnell
im Internet und Skype gewesen war - wieder runterkam, lag er schlafend im
Treppenhaus seines Hauses, und seine Kumpels waren verschwunden. Naja, er hatte
offensichtlich schon genug Party gehabt, und ich machte mir einen ruhigen Abend am PC.