Nach dem Frühstück stiegen Cat und ich wieder in den Käfer und ab ging's südwärts, aus
Krakau hinaus, bis zur Grenze, wo wir vor Verlassen des Landes noch unsere letzten Zloty an einer Tankstelle bei Chyzne
loswurden. Auf der slowakischen Seite der Grenze mußten wir uns erstmal neu orientieren, denn nun lagen
einige hundert Kilometer Landstraße vor uns, in einem Bogen um die Tatra und quer durch wirklich
hübsche Gegenden. Die Sonne ließ sich auch wieder blicken, um das Fotopanorama perfekt zu machen.
Den ersten Stop machten wir in Vlkolinec (Wolfsburg), einem kleinen Dorf, das auf unserer ADAC-Karte als
Sehenswürdigkeit vermerkt und offensichtlich sogar UNESCO-Weltkulturerbe war. Von der Hauptstraße
ging es auf eine staubige Seitenstraße und den Berg hoch bis in das hübsche Dörfchen in
wunderschöner Umgebung, das bekannt ist für seine Schnitzereien und alten Häuser.
Nach einer gemütlichen Mittagspause in der Sonne ging es weiter, bergab und südwärts, durch
Zvolen und schließlich über die unscheinbare Grenze nach Ungarn. Dank EU merkt man kaum noch,
wenn man in ein anderes Land kommt. Erster Stop in Ungarn war die Burgruine von Hollokö, die im Sonnenuntergang
toll aussah. Ein Haufen junger, alternativer Leute zeltete dort mit diesem tollen Ausblick, doch wir mußten weiter
nach Budapest, wo wir schon ein Hotelzimmer reserviert hatten. Zunächst einmal mußten wir aber eine Tankstelle
finden, um Benzin nachzufüllen und eine Autobahnvignette zu kaufen, was in der dünn besiedelten Gegend gar nicht
so einfach war. Schließlich bekamen wir aber doch die elektronische Vignette: Zwar keinen Aufkleber, sondern mein
Kennzeichen wurde in einem elektronischen System erfasst und offensichtlich auf der Autobahn mit automatischen Kameras
kontrolliert. So geht's offensichtlich auch.
Gegen acht Uhr fuhren wir in Budapest ein und erreichten nach einigem Umdenblockfahren schließlich auch das
Dominik Panzio Hotel, im Internet ebenfalls mit ein paar Sternen angepriesen, aber mit deutlich weniger
Komfort als das Demel Hotel in Krakau. Die Gegend war auch nicht die allerschickeste (einige im Außendienst
tätige Personen waren offensichtlich ab und zu auch Stammgast der Hotel-Sanitärräume), aber durchaus
OK und nicht zu weit außerhalb. Zudem gab es einen kostenlosen Auto-Stellplatz - neben den Mülltonnen.
Naja, immerhin hatten wir uns für das Hotel nicht in Unkosten gestürzt mit 23 Euro für das Doppelzimmer.
Nach der langen Fahrt waren wir hungrig und machten uns auf den Weg zu einen Pizza-Punk-Laden in der Nähe,
den Cat im Internet gefunden hatte, doch der war nicht so einfach zu finden. Nach längerer Suche, der
erfolglosen Nachfrage an einer Tankstelle und bei einem Taxifahrer (der uns fast ganz woandershin gefahren hätte)
und einem Besuch im Internetcafé fanden wir schließlich heraus, daß Cat zwei Straßennamen
verwechselt hatte (kein Wunder bei der ungarischen Sprache) und der Laden in einem ganz anderen Stadtteil lag.
Inzwischen hatten aber in unserer Gegend auch schon fast alle Pizzerien und Restaurants zugemacht, so daß
ein kleiner Imbiss unsere letzte Option war. Die dortige Verkäuferin allerdings sprach kein Wort Englisch
und gab sich auch nicht die geringste Mühe, uns irgendwie zu verstehen. Zum Glück kamen dann aber ein paar zwar
nicht sehr vertrauenerweckend aussehende, aber sehr freundliche Leute rein, die für uns übersetzten, so daß
wir schließlich doch zwei Veggieburger bestellen konnten, die uns die Imbissdame auf die unfreundlichste Art
servierte, die uns je in so einem Laden begegnet ist. Wirklich umwerfend war der Burger auch nicht, so daß wir
ins Hotel zurückgingen und uns dort mit dem restlichen Reiseproviant verpflegten, in der Hoffnung auf mehr Erfolg
am nächsten Tag, und trotz des logistischen Misserfolgs immer noch gut gelaunt im selbst nachts fast sommerlich
warmen Budapest.