Nach zu kurzem Schlaf standen wir schon um 9 Uhr auf, um noch in den Genuss des gebuchten
Frühstücksbüffets zu kommen. Es gab zwar lediglich Instant-Kaffee und einfaches
Toastbrot, und die Auswahl an Brotbelägen war zwar überschaubar, aber dafür konnte
man zum Frühstück auch Pommes genießen, was wir recht ungewohnt fanden, ich aber
trotzdem oder gerade deshalb mal ausprobierten. Ob dieses Frühstücksangebot arabische
Tradition war, der Heimat der indischen Hotelbetreiber entstammte oder der Frühstückskoch
ein pommesliebender Belgier war, fanden wir allerdings nicht heraus. Um halb zwölf checkten
wir aus und machten uns zu Fuß auf den Weg zur nächstgelegenen Metro-Station Union, mit
etwas Umweg, da wir uns - um uns nicht in den verwinkelten Gassen zu verlaufen - an den
Hauptstraßen entlanghangelten. In der Union Station gab gab es dann tatsächlich
mehrere Fahrkartenautomaten, an denen man die nol-Karten aufladen, aber keine neuen nol-Karten
kaufen konnte! Das war wohl nur an einem der vier Schalter möglich, die aber nicht besetzt
waren! Jetzt ging die Ticket-Odyssee schon wieder los! Nach längerer Suche fanden wir zumindest
einen Sicherheitsmitarbeiter, der per Funk dann den einzigen besetzten Fahrkartenschalter an dem
großen Bahnhof herausfand und uns durch Öffnen der Tickettore auch dorthin durchließ.
Der Rest war dann - endlich - ein Kinderspiel. Eine gut englisch sprechende Metro-Mitarbeiterin verkaufte
und erläuterte uns die Tickets: Am Ein- und Ausgang hält man den Chip an einen entsprechenden
Sensor in Bus oder Bahn, und der entsprechende Fahrpreis wird vom Kartenguthaben abgezogen. So einfach
kann es sein - wenn man ein Ticket hat.
Nun konnten wir endlich los zu unserer Sightseeingtour. Erster Stop war die Station Dubai Mall, wo es
neben einem riesigen Einkaufszentrum ein noch riesigeres Hochhaus (mit 828 m das höchste der Welt in
sämtlichen Kategorien) zu bestaunen gibt: Das Burj Khalifa. (Früher hieß es Burj Dubai, doch
nachdem der Emir von Abu Dhabi in der Finanzkrise ein paar Millionen hinzuschießen musste, wurde das
Bauwerk ihm zu Ehren umbenannt). Schnell merkten wir, dass man in Dubai nicht zu Fuß geht, denn der Weg
von der Bahn zur Mall war recht weit (besonders in der Vormittagssonne), und die Dubai Mall hat zwar große
Einfahrten zur Tiefgarage aber keine gut ausgeschilderten Fußgängereingänge. Irgendwann
fanden wir aber doch den Weg in den Konsumtempel, in dem es neben den klassischen Handelsketten (zu H&M kann
ich auch zu Hause gehen, Cat sah das natürlich anders) und einem großen Supermarkt (in dem es
in einem abgetrennten Bereich sogar Schweinefleisch gab) auch "wüstentypische" Attraktionen wie einen Wasserfall,
ein Aquarium und eine Eislauffläche gab. Offensichtlich mangelte es nicht an Geld und Energie für die Klimaanlage.
Die Auffahrt zur Besucherplattform des Burj Khalifa schenkten wir uns, da man sie für rund 20 Euro im Internet
hätte vorbuchen müssen. Natürlich gab es auch vor Ort Expresstickest, für schlappe
80 Euro. Da kann man ja gleich fliegen. Auf der Rückseite der Mall fanden wir dann einen hübschen
künstlichen See mit einer Promenade in arabischem Flair und Blick auf den gigantischen Burj Khalifa,
der, wenn der Himmel mal nicht strahlend blau ist, im wahrsten Sinne des Wortes ein Wolkenkratzer ist.
Wahnsinn!
Mit der Metro ging es dann weiter Richtung Burj al-Arab, doch vom Bahnhof zum 7-Sterne-Hotel
war es ein ganzes Stück zu laufen (mal wieder erkannten wir, in Dubai läuft man nicht), so dass
wir dort erst zum Sonnenuntergang ankamen. Naja, für ein Foto des Burj al-Arab und des Jumeira-Hotels
reichte es noch. Zurück zur Metro nahmen wir einen Bus, der tatsächlich "mitten in der Wüste"
hielt. Letztendlich waren es dann nur ein oder zwei Bushaltestellen, was uns etwas ärgerte, da Kurzstecken
mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Dubai im Vergleich zu längeren relativ teuer sind. Doch unsere
hart erkämpften Chip-Fahrkarten bekamen durch das Bussystem offensichtlich einen seltsamen Defekt, so dass
gar kein Guthaben mehr abgebucht wurde und wir den Rest des Tages für 0 Dirham fahren konnten. Schade dass
wir nicht noch länger in Dubai bleiben konnten.
Zurück im Zentrum am Union Square gingen wir lecker indisch essen, holten unser Gepäck im Hotel ab
und nahmen um halb acht den Bus zum Flughafen (tagsüber und mit Ticket kein Problem). Die Kontrollen bei
der Ausreise liefen deutlich schneller als bei unserer Ankunft, und so konnten wir noch entspannt auf unseren
Flieger warten, der um 23:10 Uhr gen Thailand abhob.