Tschechien Zugfahrtips

Einige Tips von Dirk, um mit den unterschiedlichen Bahn-Tarifstrukturen in Deutschland und Tschechien günstig zu reisen (Stand Januar 2014):
  • Wenn man seinen Reisetermin rechtzeitig (1-2 Wochen vorher, spästestens 3 Tage vorher) weiß, gibt es bei der DB meistens einen Sparpreis für 19 Euro pro Strecke von Dresden Hbf (Achtung, muß ein IC/EC-Bahnhof sein) nach Praha, Brno oder anderen EC/IC/SC-Bahnhof. In Deutschland gilt bei dem Ticket Zugbindung und Kontigentierung, in Tschechien nicht. Der Grenz&uum;bertritt muß in einem Fernverkehrszug erfolgen.
  • Mit BC50 kostet es fast das gleiche: 22,10€ (RB) oder 22,70€ (EC). Hauptunterschied: Im deutschen Teil besteht mit dem Sparpreis Zugbindung, bei Normalpreisfahrkarten (mit und ohne Bahncard-Rabatt) kann man die Fahrt beliebig oft unterbrechen, innerhalb von 14 Tagen also von Dresden nach Bad Schandau fahren und jeden Tag nur eine Station fahren und dann in einem Ritt bis Prag.
  • Man kann das Ticket auch stückeln: 6,50€/13€ (mit/ohne BC50) von Dresden Hbf bis Schöna(Gr), dann ca. 240/380 CZK (incl. 40 CZK Bordzuschlag pro Person für den Kauf beim Schaffner (ca. 8,70€/13,10€) weiter nach Prag (insgesamt 15,20€/21,70€/32,60€). [Update: Ende 2016 ließ sich am DB-Schalter kein Ticket mehr zu Grenztarifpunkten buchen.]
    Für Einzelpersonen (16,50€) aber besonders für Gruppen bis 5 Personen (33€) ist auch das Elbe-Labe-Ticket interessant, damit kommt man von Dresden bis Decin, Usti & Litomerice und muss nur ab da noch ein eventuell nötiges Anschlussticket kaufen. In Tschechien heißt es "Jízdenka Labe-Elbe" und kostet 200 CZK bzw. 400 CZK für 1 bzw. 5 Personen (also deutlich weniger als in D) und wird vor Ort aber nur zum sofortigen Fahrtantritt verkauft.
  • Wenn man das Ticket z.B. in Prag am Bahnhof kauft, kostet es 200 CZK (7,50€) für eine Person bzw. ca. 300 CZK (11€) für zwei Personen bis Schöna(Gr). Achtung: Zielbahnhof ist "Schöna(Gr)", nicht "Schöna". Letzteres wäre grenzüberschreitend und damit teurer.
  • Von Prag nach Dresden muß man das Ticket für den deutschen Teil schon vorher haben, da es nicht im Zug verkauft wird, es geht z.B. ein VVO/Sachsen-Studententicket, ein ausgedrucktes Online-/DB-Ticket, ein Handyticket oder - wenn der Schaffner nicht fies ist - eine Viererkarte, die man am ersten deutschen Bahnhof schnell abstempelt.
  • In Tschechien kann man übrigens alle Züge mit dem Ticket nutzen, dort gibt es keinen Unterschied zwischen Nah- und Fernverkehr.
  • Im tschechischen Teil werden Sparpreise nur für EC/IC/SC-Verbindungen ausgegeben, der Zielbahnhof muß also ein IC-Bahnhof sein. In der Reiseauskunft können die anderen Zuggattungen dafür abgewählt werden, am Automaten kann man sich behelfen, indem man z.B. einen Via-Punkt mit entsprechendem Zwangsaufenthalt eingibt. An den Automaten stehen nicht alle tschechischen Zielbahnhöfe zur Verfügung, allerdings kann man alle (Spar)-Fahrkarten, die es nicht an Automaten gibt aufschlagsfrei am Schalter kaufen.
  • Praktisch für Eisenbahn-Urlauber: Die Zugbindung gilt nur auf dem deutschen Teil (bzw. durch den Grenzübertritt im Fernverkehrszug zwangsweise bis zum ersten Halt im Ausland. Ab dort ist die Fahrkarte eine ganz normale internationale Fahrkarte, die innerhalb des angegebenen Zeitraums (2 Wochen) gültig ist, die Fahrt darf beliebig oft unterbrochen werden. So kann man z.B. für 19 Euro von Dresden nach Olomouc fahren und noch in Praha und Ceská Trebová ein paar Tage Station machen.
  • Fürs Zugfahren in Tschechien allgemein empfehlenswert: Bahnsprachführer (allerdings Stand 12/2012).
  • In Tschechien kann man für Wenignachdenker Zugfahren getrost als günstigste Variante des Reisens bezeichnen. Öffentliche Buße sind i.a. etwas günstiger. Für Gruppen (bereits 2 Personen sind bei der CD eine Gruppe) sind Züge aber unschlagbar, da grob gerechnet nur der erste den vollen Preis zahlt und alle anderen 50% Rabatt bekommen (hat sich inzwischen evtl. geändert). Kauft man Hin- und Rückfahrt zugleich (zpátecní), gibt es ca. 10% Rabatt.
  • Fahrkarten bis ca. 70 km gelten bis zum nächsten Tag 6 Uhr, über längere Strecken bis zum nächsten Tag 24 Uhr (Dies gilt auch für zpátecní-Karten). Die Fahrt darf beliebig oft unterbrochen werden. Eine Unterscheidung nach Zuggattung existiert nicht, es darf mit Standardfahrkarten jeder Zug genutzt werden, kleine Ausnahme sind die SuperCity-Pendolino-Züge. Für diese ist zusätzlich eine Reservierung notwendig.