Guam und Saipan, 27.04.-01.05.2007

Saipan - Guam - Osaka

Im Flughafen war fast alles dunkel, als ich ankam, und ich befürchtete schon, mein Flug sei abgesagt worden. Doch dem war zum Glück nicht so, und ich war sogar noch fast eine Stunde vor der Öffnung des Check-In-Schalters da. So konnte ich mich noch in Ruhe vom Strandgestrüpp befreien, umziehen und waschen und erfrischt durch die Kontrollen gehen. Da am Flughafen Saipan offensichtlich nie viel und abends praktisch gar nichts los ist (vor dem Abfluggate hatten sämtliche Geschäfte geschlossen und auch dahinter war nur ein Souvenirladen und eine Imbißstand geöffnet), hatten die Sicherheitsmitarbeiter Zeit (und wahrscheinlich auch Langweile) jedes Gepäckstück gründlichst auf Sprengstoff und andere gefährliche Güter zu untersuchen. Das geschah offensichtlich mit modernen Röntgenfluoreszenzgeräten (ich war im Urlaub und hatte selbst da mit meiner Arbeit zu tun), wie ich bei einem verstohlenen Blick über die Schulter des Mitarbeiters sah, der mir erklärt hatte, das Gerät arbeite nicht mit Röntgenstrahlung. Hehe, ich hätte mit das Teil mal gerne näher angesehen, aber das ging aus sicherheitstechnischen Gründen natürlich nicht, obwohl ich von dem Gerät wahrscheinlich einiges mehr verstand als der Sicherheitsmensch. Naja, immerhin habe ich jetzt eine weitere Antwort auf die Frage parat "und wofür ist das gut, was du da an der Uni machst?".
Nach einem kurzen Flug landete ich in Guam, und selbst dieser Flughafen war abends um halb elf wie ausgestorben. Da mein Weiterflug nach Japan erst um 5 Uhr ging, machte ich mich auf den Weg nach Tumon, um mich noch etwas an den Strand zu setzen oder vielleicht irgendwo etwas zu trinken. Doch auf den Straßen war nichts los (und das abends im Touristenzentrum!) und die Sache mit dem Strand nicht so einfach. Da der gesamte Küstenstreifen mit Hotels zugepflastert war, kam man da erst gar nicht hin! Erst nach ziemlich langer Suche und einigen Flüchen entdeckte ich einen schmalen Weg (natürlich nicht ausgeschildert), der zwischen zwei Hotels an den Strand führte. Der Stand selbst war offensichtlich nicht Hotelbesitz, aber wie gesagt, man kam nur wirklich schwer in den Genuß dieses öffentlichen Geländes. Auch am Strand war es wie ausgestorben, lediglich in einigen Hotelbars schien jemand zu sein. Was hatte ich doch in Tumoning und Agana für ein Glück gehabt. Wie kann man nur ein Heidengeld für Hotelzimmer in Tumon bezahlen und sich dann hier langweilen? Naja, zu den organisierten Reisen gab es offensichtlich auch organisiertes Nightlife.
Ich saß eine Weile an dem enttäuschenden Strand und machte mich dann auf dem Rückweg, als ich plötzlich einen Laden sah, der noch geöffnet hatte. Der K-mart (angeblich der größte Supermarkt in ganz Mikronesien) hatte 24 Stunden auf, und so genoß ich es, nachts um halb zwei bummeln zu gehen (im K-mart gibt es wirklich fast alles, nur keine vernünftigen Shorts) und Souvenirs zu kaufen. Es gibt schon Aspekte des Kapitalismus, die ich schätze, und 24h-Shops gehören definitiv dazu. Nachdem ich dann den Großteil meiner restlichen Dollars losgeworden war, ging ich zurück zum Flughafen, döste noch ein bißchen und hob gegen 5 Uhr ab Richtung Kansai Airport, Osaka.
Da ich am gleichen Tag noch zur Arbeit mußte, verschlief ich sogar das sonst für mich obligatorische Flugzeugessen (bekam aber trotzdem von der Stewardess einen kleinen Lunchbeutel hingestellt, das ist japanischer Service) und war gegen halb acht wieder in Japan. Da genoß ich voller Freude pünktliche und regelmäßig fahrende öffentliche Verkehrsmittel und war so um kurz nach elf wieder an der Uni. Ein kurzer, etwas anstrengender, aber auf jeden Fall lohnenswerter Urlaub war vorbei.

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4653_Airplane 640 x 450	4655_Keep_out_of_the_box 640 x 480	4656_Tumon_hotels 640 x 480	4657_Traffic_light_manual 422 x 640
4658_24h_K-mart 515 x 640	4659_Sunrise 640 x 480	4660_Sunrise 640 x 480