Freitag abends hatten wir Osaka mit einem halbwegs bequemen Nachtbus verlassen (die luxuriöseren Varianten waren leider
schon ausgebucht, dafür war die Fahrt zumindest billiger) und kamen früh morgens in Hakata/Fukuoka (der Bahnhof
heißt Hakata, die Stadt Fukuoka) an, wo wir uns im örtlichen Busbahnhof Reservierungen für die weiteren
Busfahrten des Tages besorgten (das Ticket selbst, das preiswerte SunQ-Ticket (6000 Yen für 3 Tage), hatten wir schon
in Osaka gekauft) und nach einer dreiviertel Stunde Wartezeit saßen wir schon im komfortablen Highway-Bus nach Nagasaki.
Nagasaki ist seit dem 9. August 1945 auf der ganzen Welt bekannt, da dort die zweite Atombombe des 2. Weltkriegs explodierte,
die Stadt dem Erdboden gleich machte und in wenigen Sekunden zehntausende Menschen in den Tod riß. Heute ist Nagasaki
deshalb ein Symbol für den Frieden und Mahnmal gegen den Krieg und insbesondere Atomwaffen. Natürlich bietet
Nagasaki noch einiges mehr touristisch interessantes, aber unser erstes Ziel nach der Ankunft war der Stadtteil
Urakami, über dem die Bombe explodierte. Wir sahen uns das kleine aber bewegende Nagai Takashi Memorial Museum an
und die nach dem Krieg wieder errichtete Urakami-Kathedrale, einst die größte Kirche im fernen Osten, die wie
weite Teile der Stadt innerhalb von Sekunden in Schutt und Asche gelegt worden waren.
Im Peace Park ist zum Gedenken an
die Opfer eine große Statue errichtet worden, und im Hypocentre Park steht eine Säule am Punkt des Hypozentrums
der Explosion. Ein simples aber gerade dadurch bewegendes Symbol. Anschließend informierten wir uns im wirklich
sehenswerten Nagasaki Atomic Bomb Museum über die geschichtlichen Hintergründe und Folgen der zweiten Atombombe
und besuchten die Peace Memorial Hall. In deren zentraler Halle lagern in einer hohen Vitrine über dutzende Bücher
in denen die Namen aller Opfer der Bombe (über 70000 kurz nach der Explosion und zehntausende in den folgenden Jahren
bis heute) verzeichnet sind.
Auf dem Weg zurück ins Stadtzentrum kamen wir schließlich noch am einbeinigen Torii vorbei, einem steinernen
Shinto-Tor von dem eine Hälfte durch die Atombombenexplosion umgerissen wurde, die andere steht bis heute als
Mahnmal.