Around the World in 109 days
Um die Welt in 109 Tagen
04.05.-21.08.2008

Ukraine, 05.-06.05.2008




Auf ukrainischer Seite dauerte es nochmal etwa 55 min (zum Glück benötigt man seit kurzem als Deutscher für die Ukraine kein Visum mehr), danach standen wir nochmal 45 min ohne erkennbaren Grund hinter der Grenze, bis es endlich weiterging. Nach fast jedem Stop gab es heißen Tee für alle Fahrgäste, wie sich das für eine russische Reise gehört.
Hinter Polen endet die EU, wie man schon an den deutlich weniger modernen Grenzgebäuden erkennen konnte. Je weiter wir nach Osten fuhren, desto schlechter wurde auch die Straßenqualität (ach, wie angenehm fährt es sich doch auf einer Autobahn). Auch das Niveau der öffentlichen Toiletten an den Tankstellen (die ansonsten sehr modern aussahen) und Rastplätzen ließ rapide nach. Ich hatte wenig Hoffnung, daß sich das in den nächsten 10000 km ändert.
Bei einem längeren Stop konnte ich auf einem kleinen Spaziergang einige Überreste des Kommunismus wie einen Kulturpalast und ein recht heruntergekommenes Massenwohnhaus bewundern. ansonsten sahen wir in der Ukraine vor allem viele, große Felder und Weiden und im Bus-TV ein Dutzend Folgen einer russischen Fernsehserie namens "Zakon". Ich verstand kein Wort, aber nach etlichen Stunden ansonsten recht eintöniger Busfahrt (Ich hatte vergessen, genug zu Lesen mitzunehmen, Mist!) konnte ich mir schon einen Reim auf die Hauptcharaktere und ihre Beziehung zueinander machen. Fernsehen ist doch überall gleich.
Interessant waren auf den Straßen (neben der kyrillischen Schrift auf den Schildern, hier konnte ich schon für Russland üben) unter anderem auch die vielen alten deutschen Busse und LKW, die nun mit ukrainischen Nummernschild unterwegs waren aber immer noch an den Seiten die Werbung für ihren früheren deutschen Besitzer trugen. Und ich sah einen (wahrscheinlich) ukrainischen Minibus mit dem amüsanten Markennamen "I-Van". Gegen 16 Uhr durchquerten wir die ukrainische Hauptstadt Kiew, in der überall Wahlplakate hingen (ich kannte nur Ministerpräsidentin Julia Timoschenko).



Dann ging es weiter über Land und nachts durch Kharkiv, bis wir um 3:30 Uhr bei Novoschachtinsk die Grenze erreichten.
Hier dauerte die ganze Prozedur insgesamt zweieinhalb Stunden. Unter anderem mußten wir auf der russischen Seite alle aussteigen (bisher hatte ein Grenzbeamter lediglich im Bus die Pässe eingesammelt), durch eine reguläre Passkontrolle (der Beamte sprach nur russisch, netterweise übersetzte mir ein Mitreisender) und unser Handgepäck - warum auch immer - wie am Flughafen durchleuchten lassen. Und dann waren wir endlich in der Russischen Föderation.

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