Nach dem Frühstück gingen Viktorija und ich zur Kirche, wo um 9 Uhr der Gemeindegottesdienst mit den Anwohnern,
zum Teil in traditioneller litauischer Kleidung, und Taizépilgern sowie einem Chor gefeiert wurde. Nach dem
Gottesdienst präsentierten die Gruppen aus den verschiedenen Gastländern (Litauen, Polen, Weißrussland
und Deutschland) etwas aus ihrer Heimat (z.B. traditionelle Lieder), dann war Abschiednehmen angesagt.
Um elf ging es mit Viktorija zurück zu ihren Großeltern, wo auch ihre Geschwister Katryna und Dominikus zu Besuch
waren, um den deutschen Gast kennenzulernen. Dann gab es Mittagessen, und um halb zwei fuhren wir wieder in die Stadt, wo
wir uns ein paar ungewöhnlichere Sehenswürdigkeiten ansahen (z.B. ein riesiges Osterei und ein Gebäude mit
einem riesigen Fragezeichen). Um halb drei fand in der Franziskanerkirche dann das letzte Taizégebet dieses Treffens
statt, wo Viktorija, Veronika, Placida und ich eine Bibelstelle in verschiedenen Sprachen vortrugen. Dann wurden noch
Abschiedsfotos mit dem Chor, den Musikern und einigen Brüdern gemacht.
Gegen 16 Uhr trafen Viktorija und ich uns mit Daniil und besuchten eine weitere exotische Attraktion in Vilnius, die
Uzupis-Republik. Die Bewohner des alternativen Künstlerviertels Uzupis hatten 1998 ihre unabhängige Republik
ausgerufen. Die zum Teil amüsante Verfassung dieses "Staates" kann man an einigen glänzenden Tafeln an einer
Mauer studieren, so hat z.B. jeder das Recht zu lachen, zu lieben, aber auch zu weinen oder zu sterben.
Von Uzupis aus bestiegen wir einen nahegelegenen Hügel mit Blick über die Stadt, anschließend besuchten
wir die Grüne Brücke mit ihren Statuen im kommunistischen Stil, bevor wir nach Hause fuhren und uns dort noch
lange mit Viktorijas Großeltern unterhielten.