Nach einem kleinen spanischen Frühstück holte mich Ramón um acht Uhr im Hostal ab, wir sahen uns die hübsche Kirche von
Colmenar Viejo an und fuhren dann zurück nach Madrid, das unter einer braunen Dunstglocke lag, wie man von Colmenar aus gut sehen
konnte. In Madrid selbst merkte man gar nicht so sehr, wie schmutzig die Luft eigentlich war. Ramón brachte seine Töchter zur Schule und
mich zum Bahnhof, bevor er zur Arbeit ging. Ich nahm den Zug zur Bahnhof Atocha in Madrid (wo im Jahr 2004 einige der verheerenden
Bombenanschläge verübt worden waren). Von dort flanierte ich durch den großen Retiro-Park mit seinem beeindruckenden Mausoleum
Alfonso XII. bis zum Alcalà-Triumphbogen. Dann ging es westwärts durch die Gärten hinter dem Prado-Museum, an der Banco de Espana vorbei
bis zum Sol-Platz, dem offiziellen Zentrum Spaniens (von dort aus werden alle Straßenkilometer ab 0 gezählt). Leider war der Platz wegen
groß angelegter Bauarbeiten nicht zugänglich, so daß ich nicht ganz bis in die Mitte Spaniens kam. Von Sol aus marschierte ich weiter
bis zum Königsspalast Palacio Real, einem gigantischen Bauwerk. Dort konnte ich zu der Zeit auch eine Wachablösung miterleben. Perfektes
Timing. Weiter ging's nach Norden zum Templo Debot, einem echten ägyptischen Tempel, der Spanien von Ägypten geschenkt und in
Einzelteilen nach Madrid verschifft worden war. Dann ging es zum Plaza Espana mit einer Cervantes - und Don-Quixote-Statue und mit der
U-Bahn zum Bahnhof Chamartín, wo ich gerade den 13:40-Uhr-Zug nach Ávila und Salamanca erwischte.
Neben mir saß ein Amerikaner, der ebenfalls nach Salamanca auf eine Konferenz wollte - Zufälle gibt's - allerdings nicht meine.