Nach einem für spanische Verhältnisse recht ausgiebigen Frühstück machte ich mich zu Fuß auf den Weg zur Universität, die inmitten der
Altstadt lag. Im Gegensatz zu der Umgebung meines Hostals und des Bahnhofs war diese überaus sehenswert und beeindruckend. Nun verstand
ich auch den Ruf der Stadt. An der päpstlichen Universität und den zwei Kathedralen vorbei ging es zum Konferenzgebäude der staatlichen
Uni, wo um halb zehn das COST-Meeting stattfand, der eigentliche Grund für meine Reise nach Spanien. Es gab zahlreiche Vorträge von
Wissenschaftlern aus ganz Europa, ein Mittagessen in einem historischen Palast und Kaffeepausen im Café Baroko, das eigentlich viel zu
klein für die vielen Konferenzteilnehmer wahr. Anschließend führten uns die Spanier noch durch ihre Labors, so daß es schließlich schon
acht Uhr war, als wir fertig waren.
Ich ging dann zum Busbahnhof und kaufte ein Busticket nach Madrid für die Rückfahrt am Samstag. Da
der Direktbus zum Flughafen kurzu zuvor ausverkauft worden war, mußte ich nun schon um 6 Uhr fahren. Puh. Aber egal. Um 21 Uhr war ich
wieder im Baroko, wo das Konferenzdinner stattfand. Irgendwie schaffte man es, daß alle Konferenzteilnehmer einen Platz an den Tischen
fanden, aber die logistisch ungünstigeren Plätze mußten, um z.B zur Toilette zu kommen, unter den Tischen durchkrabbeln. Zum Glück hatte
ich mit den Russen und Italienern sehr nette Sitznachbarn, so daß es nicht langweilig wurde. Das gute Essen (auch wenn der Fisch in
seiner neongrünen Soße seltsam aussah, schmeckte er sehr gut) und der Wein rundeten den Abend ab. Nach dem offiziellen Ende setzten die
ausdauernderen Konferenzteilnehmer den Abend in einem nahe gelegenen Irish Pub fort, wo es zwar mehr Heineken und Paulaner gab als
irische Braukunst, aber trotzdem noch sehr unterhaltsam wurde. Durch die nächtlich beleuchtete Altstadt wanderte ich dann irgendwann
zurück zum Hostal.