Der Sonne hinterher - von Linz zum Wörthersee, 18.07.2009
Nachdem wir einigermaßen ausgeschlafen hatten und das Campingplatztor auf war, machte ich
mich um elf dort auf die Suche nach Koji, mit dem wir uns ja schon für den Vorabend
verabredet hatten, was wegen der späten Ankunft und der Tatsache, daß Koji kein Handy
hat (und das als Japaner!) ja nicht geklappt hatte. Im Hellen tagsüber fand ich ihn
aber schnell. Wir packen ihn und sein Gepäck in den Käfer und wollten losfahren,
doch da sprang der Wagen nicht an. Die Batterie war offensichtlich leer, aus unerfindlichen
Gründen. Also mußten wir in strömendem Regen das halbe Auto ausräumen, denn die Batterie
befand sich unter dem Rücksitz. Ein netter Autofahrer überbrückte dann die Batterie mit
seiner, und so konnte ich den Wagen zumindest starten. Wir fuhren nach Linz in die Stadt
und fanden nach etwas Herumfragen gegen eins auch den österreichischen ADAC namens ÖAMTC.
Leider war dort Samstag nachmittags niemand anzutreffen. Aber zumindet gab es eine
Bereitschaftsnummer, die wir anriefen und uns dann auf eine längere Wartezeit einstellten -
und auf dem ÖAMTC-Parkplatz erstmal Frühstück machten und Kaffee kochten. Als der gute
ÖAMTC-Mitarbeiter schließlich kam, konnte er an meiner Batterie zunächst nichts
feststellen (typisch Vorführeffekt), doch schließlich stellte er fest, daß daran etwas
defekt war (sonst wäre das Auto morgens ja auch angesprungen) und tauschte sie aus.
Da uns der Dauerregen in Linz sehr nervte, fragten wir ihn noch, wo in Österreich denn
überhaupt die Sonne scheine, und nach etwas Recherche im Internet druckte er uns
eine Routenbeschreibung nach Klagenfurt aus. Was für ein Service, der österreichische
ÖAMTC läßt keine Wünsche offen. Außer vielleicht die Sprache, ich mußte
bei jedem zweiten Satz nachfragen, weil ich den österreichischen Dialekt nicht verstanden hatte.
Das war schon etwas peinlich. :-)
Um 14:45 Uhr ging es dann endlich los, das verregnete Linz hinter uns lassen und auf der
Suche nach der Sonne südwärts. An Klaus und Spital vorbei, durch den Bosrucktunnel,
über den Hohentauernpass und den Perchauer Sattel und durch Kärnten
ging es südwärts. Als wie die höchsten Berge hinter uns hatten, tauchten erste blaue
Flecken am wolkenverhangenen Himmel auf. Als irgendwann die Sonne höchstpersönlich
ihr Gesicht zeigte, war die Freude im Auto groß. Bei gutem Wetter fuhr es sich
noch schöner durch die Alpenlandschaft.
In Scheifling erblickten (und erklommen) wir das wohl größte Holzmotorrad der Alpen, und
irgendwann erreichten wir schließlich Klagenfurt. Nach einem kleinen Stadtrundgang
fuhren wir noch ein Stück, zum nächstgelegenen Campingplatz, am Ufer des Wörthersees.
Dort stellten wir um sieben unsere Zelte auf, bestellten Pizza und aßen am Seeufer mit
Füßen im Wasser zu abend. Das war mal so richtiges Urlaubsfeeling,, nach einem langen und
erlebnisreichen Tag.