Am 1. August war es soweit. Solveig und ich machten uns auf Richtung Rußland. Der Weg führte uns von Dortmund aus
allerdings erst einmal Richtung Westen zum Düsseldorfer Flughafen, wo wir Tatjana trafen, die mit Solveig an der
Sommerschule in Irkutsk teilnahm und die gleichen Reisepläne wie wir hatte. Wir checkten ein und hoben um 14:10 Uhr
mit einer Tupolev der Pulkovo Airlines Richtung St. Petersburg ab. Der Flug verlief ohne Probleme, das Essen war klasse, nur
der Sitzabstand hätte etwas größer sein können. Zum Glück waren es nur 2 Stunden mit eingeklemmten
Knien. Am St. Petersburger Pulkovo-Flughafen angekommen war erst einmal Warten angesagt. Kurz vor 19 Uhr Ortszeit (MESZ+2h)
waren wir da, doch Tatjana und Solveig durften erst um Mitternacht einreisen. Da ihr Rückflug am 31.8. anstand, ein
Touristenvisum aber nur 30 Kalendertage gilt, ließ sich das nicht anders regeln. Ich flog schon am 17.8. zurück und
konnte so direkt durch den Zoll und unser Gepäck vom Band holen. So saß ich dann 5 Stunden mit einem
Haufen Taschen im Baggage Claim Room und die Mädels wenige Meter weiter jenseits der Paßkontrolle (die zwischen
ankommenden Flügen auch noch geschlossen wurde). Um 0 Uhr durften die beiden dann auch endlich nach Rußland, wo wir uns am
Geldautomaten Landeswährung beschafften und Tim vom "7 Bridges Hostel", wo wir unsere Unterkunft gebucht hatten,
eine Nachricht schickten, daß wir gut
angekommen seien. Er wollte uns von einem Freund abholen lassen, doch der hatte spontan an dem Abend dem Wodka zugesprochen
und fiel somit aus. Also organisierte uns Tim ein Taxi aus der Stadt für knapp 500 Rubel (am Flughafen wird das
dreifache verlangt). Der Fahrer sprach zwar kein Wort Englisch, aber wir konnten ihm die Anschrift unseres Hostels doch
irgendwie verständlich machen. Dort angekommen waren wir erstmal etwas ratlos. Die angegebene Adresse war ein ganz
gewöhnlicher, etwas heruntergekommener Wohnblock, von einem Hostel war nichts zu sehen, noch nicht einmal ein kleines
Hinweisschild. Mit dem Fahrer und seiner Taschenlampe erkundete ich dann das dunkle Treppenhaus des Gebäudes, und ein
paar Stockwerke weiter oben (die Nummer des Appartments stand auf unserer Buchung) öffnete uns Tim dann die Tür.
Daß es sich bei dem "7 Bridges" um ein eher spontan geführtes Hostel handelte, merkten wir dann auch, als es um die
Zimmerverteilung ging. Solveig und ich hatten ein Doppelzimmer gebucht, doch das war irgendwie schon belegt, und mitten in
der Nacht wollte Tim die Gäste nicht umquartieren. Irgendwie wurden wir drei dann auf mehrere Zimmer und Stockbetten
verteilt und bekamen endlich eine Prise Schlaf.