Die 2 Stunden Flug vom Kansai Airport, Osaka, zum Flughafen Incheon, Seoul, gingen schnell herum beim Lernen des
koreanischen Alphabets (auch im Urlaub muß man etwas für seine grauen Zellen tun), das ich dann
gleich auf der Suche nach dem richtigen Bus ausprobieren konnte. Netterweise waren die Haltestellen aber
auch auf Englisch ausgezeichnet. Trotzdem schaffte ich es irgendwie, meinen Ausstieg zu verpassen und durfte
so gleich nochmal mit einem normalen Bus eine Haltestelle zurück zur Sunkyunkwan University. Zu meiner
Entlastung muß man aber sagen, daß es in Seoul etliche Universitäten gibt, deren Namen sich
für ein europäisches Ohr doch recht ähnlich anhören.
Nichtsdestotrotz fand ich schließlich,
wenn auch etwas später als geplant, das Windroad Guesthouse, wo ich über's Internet ein Zimmer gebucht
hatte. Mein "Einzelzimmer" war eigentlich ein Doppelzimmer mit Stockbett, das wohl je nach Bedarf umdeklariert
wird. Und auf dem Weg vom Eingang zu meinem Raum kam ich an einem weiteren Stockbett vorbei. Dieser Zwischenraum
wurde vom Guesthouse als "Dorm" (Schlafsaal) definiert, da man sein Zimmer hier zumindest kurzzeitig mit den
Bewohnern auf der "Durchreise" zu ihren separaten Räumen teilen mußte. Die Besitzer des Guesthouses
waren offensichtlich gut im Improvisieren, auf jeden Fall aber sehr nett, und in dieser zentralen Lage (die
wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu Fuß zu erreichen) wirklich preiswert.
Ich nahm nur schnell Schlüssel und Bettwäsche in Empfang, dann machte ich mich schon wieder auf
den Weg, denn Seung-Taeck, ein Koreaner, den ich 2006 in der Wüste Gobi kennengelernt hatte, hatte sich
mit mir verabredet. Zunächst fuhren wir in ein nettes koreanisches Restaurant, wo ich mit den
landesüblichen Metall-Eßstäbchen lokale Küche probieren konnte. Das Essen war so lecker
wie in Japan, zum Teil aber deutlich schärfer und die Portionen ordentlich. Hungern muß man in
Korea also auf keinen Fall. Anschließend fuhren wir mit Seung-Taecks Wagen auf den Berg Bukhansan
im Norden der Stadt, von wo man eine tolle Aussicht über das nächtlich beleuchtete Seoul hatte.
Leider war es auf dem Berg noch kälter als in der Stadt, so daß wir uns bald auf den Rückweg
machten und ich mir in meinem warmen Zimmer den wohlverdienten Schlaf gönnte.