Da über das Weihnachtswochenende leider keine Touren nach Panmunjom in der demilitarisierten Zone (DMZ)
angeboten wurden, machte ich mich am Morgen alleine mit dem Zug auf den Weg Richtung Norden. Für günstige
1400 Won kam ich in ca. 80 Minuten nach Imjingang, den letzten Bahnhof vor der Grenze. Von da gab es wohl Bustouren
in die DMZ, doch die Dame am Ticketschalter sprach nur Koreanisch und konnte mir nicht weiterhelfen. Also machte
ich mich zunächst zu Fuß auf den Weg nach Imjingak, die örtliche Koreakrieg-Gedenkstätte mit
der Freedom Bridge, die in den Norden führt und kurz nach dem Krieg (wieder) aufgebaut worden war, um Kriegsgefangenen
die Rückkehr in ihre Landeshälfte zu ermöglichen. Touristen können diese Brücke jedoch nicht so einfach überqueren.
In der Nähe der Brücke wurde deshalb ein Altar errichtet, an dem in den Süden geflohene Nordkoreaner ihrer
im Norden gebliebenen Familienangehörigen und Ahnen gedenken können. Außerdem gibt es am Ende einer zweiten
Brücke einen Zaun, an dem viele "Wunschzettel" zur Wiedervereinigung hängen, und in einem nahegelenen Pavillon
die Friedensglocke, die stündlich angeschlagen wird.
Da ich auf der Karte noch eine zweite Brücke nach Norden sah, etwas abseits vom eher touristischen Imjingak, machte
ich mich zu Fuß dorthin auf. Doch leider wurde ich dort von freundlichen südkoreanischen Soldaten darum gebeten,
das militärische Sperrgebiet nicht zu betreten. Naja, so hatte ich ja doch ein bißchen Grenzerfahrung gemacht.
Weiter nördlich ging wohl wirklich nicht, also gab ich diesen Plan erstmal auf und nahm den Zug zurück nach Seoul.