Mittwochs wagte ich mich dann schließlich noch in die Touristenhochburg Tumon, wo es neben Hotels und Strand
wenig sonst zu sehen gibt. Nach Abstechern zum K-Mart, zum Chinesischen Park und der Statue des Erzbischofs Flores
wanderte ich daher durch den warmen Sand des Pazifikstrandes bis zum Outrigger Hotel, wo ich mich mit Madoka und
Satoshi traf, die ich noch aus Japan kenne, und die in Guam waren, um die Hochzeit von Madokas Schwester, Mii, zu
feiern. Wir beschlossen, zum Two Lovers Point, der Hauptattraktion von Tumon, zu laufen und erreichten nach einem
längeren Marsch in der Mittagshitze über staubige Wege (mit etlichen plattgefahrenen Kröten) den
kleinen, hübschen Faifai-Strand (wegen der dort noch stehenden japanischen Kanone auch Gun Beach genannt).
Eine der außergewöhnlicheren Sehenswürdigkeiten am Faifai-Strand ist allerdings der orangefarbene Sand,
dessen Körner sich bei näherem Hinsehen als sternförmig erweisen!
Leider kommt man vom Strand nicht den steilen Felsen zum Two Lovers Point hinauf, also marschierten wir zurück
zur Straße (ich war überrascht, wie geländegängig Madokas hochhackige Schuhe waren, Japanerinnen
sind in der Hinsicht sehr fit) und nahmen den Bus. Vom Two Lovers Point, von dem sich der Legende nach ein junges
Paar der Chamorro (die Ureinwohner Guams) in den Tod gestürzt hatte, da es nicht vereint sein durfte, hatten
wir einen grandiosen Ausblick auf die Steilküste und den Strand von Tumon.
Anschließend nahmen wir den Bus zur Micronesia Mall, dem größten Einkaufszentrum Mikronesiens,
bestaunten eine unglaubliche Maschine, durch die Billardkugeln über die ungewöhnlichsten Bahnen, Rampen
und Sprungbretter rollten, fielen und hüpften, und die riesigen Portionen, die man in amerikanischen
Supermärken kaufen kann, besonders im Vergleich zu Japan.
Nach einer ausgiebigen Shoppingtour fuhren wir dann mit dem (leider sehr unpünktlichen) Shopping-Bus ("richtige"
öffentliche Verkehrsmittel gibt es - außer Schulbussen - in Guam nicht) nach Agana (Hagatna) zum Chamorro
Village, wo jeden Mittwoch ein hübscher Nachtmarkt stattfindet. Dort testeten wir das Souvenir und Speiseangebot
aus, bevor Madoka und Satoshi um 21 Uhr mit dem letzten Bus zurück nach Tumon mußten. Ich traf mich dann mit
Julius, und wir besuchten die Kanu-Werkstatt seiner Bekannten, wo sie ein originalgetreues traditionelles
Auslegerkanu konstruieren. Durchaus interessant.